Marsh bietet erste ganzheitliche Versicherung für Geothermieprojekte

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Mit der Absicherung des Fündigkeitsrisikos, neben Bohrung, Errichtung und Anlagenbetrieb, hat Marsh die wichtigste Hürde zur Realisierung von hydrothermalen Geothermieprojekten überwunden. "Wir sind zuversichtlich, dass die Tiefengeothermie dadurch Fahrt aufnimmt", so Geothermieexperte Matthias Kliesch von Marsh.
Grundlage der Versicherung ist die Erstellung eines projektspezifischen Gutachtens vor Bohrbeginn. Ein unabhängiges Institut ermittelt dafür auf Basis statistischer Daten die Erfolgswahrscheinlichkeit der Bohrung, wodurch eine Grundlage zur Bewertung der Versicherbarkeit und zur Risikoeinschätzung gegeben ist.
Marsh wird die Geothermieversicherung für alle Regionen Deutschlands anbieten. Die entscheidenden Kriterien der Versicherungspolice sind Temperatur, Druck und Menge des gefundenen Wassers pro Zeiteinheit. Werden die hier festgelegten Werte nicht erreicht, tritt der Versicherungsfall ein und das Projekt kann mit einem geringen wirtschaftlichen Schaden abgebrochen werden.
Ein erstes Projekt der FirstGeoTherm GmbH im Oberrheingraben wurde mit dieser Versicherung bereits auf den Weg gebracht. Doch eines sollte jedem  Projektentwickler bewusst sein: die Versicherung von Marsh ist keine Garantie, dass nun künftig jedes hydrothermale Projekt die Realisierungsphase erreichen wird. Denn die Anforderungen von Marsh sind hoch. Nur Projekte bei denen von vornherein gewisse Erfolgsaussichten bestehen, werden versicherungsfähig sein.
Sicherlich kann der Abschluss einer Versicherung noch zögerliche Investoren von der Qualität des Projektes überzeugen und somit vielleicht das eine oder andere Projekt in die Realisierungsphase katapultieren, das bislang an der Finanzierung gescheitert ist.
Doch eine Frage bleibt offen: Wird es irgendwann auch eine Versicherung für Hot-Fractured-Rock Projekte geben?