GTU erhält Zuschlag für neue Wärmepumpe

19.04.2024 | Finanzierung | Rachel McRae

Mithilfe einer durch Bundesförderung finanzierten Wärmepumpe möchte die GTU in Unterschleißheim ihre Leistung bis 2026 auf 60 Megawatt anheben, um so weitere Stadtgebiete an das bestehende Wärmenetz anzuschließen. Darüber hinaus umfasst das Vorhaben auch die Niederbringung einer zweiten Förderbohrung sowie die Einführung einer Bürgeraktie zur Finanzierung.

Im Rahmen des "Bundesförderprogramms für Effiziente Wärmenetze" (BEW) hat die Geothermie Unterschleißheim (GTU) einen Zuschlag erhalten. Diese Förderung ermöglicht die Aufrüstung der Geothermieanlage durch den Einbau einer leistungsstarken Wärmepumpe sowie die Erweiterung der Energiezentrale, wobei der Bund bis zu 40 Prozent der Kosten übernimmt. Der Freistaat Bayern hingegen gewährt keine finanzielle Unterstützung für das Vorhaben.

Voraussichtlich im Jahr 2026 soll die geplante Wärmepumpe in Betrieb genommen werden und die Leistung der GTU von derzeit 42 auf zukünftig 60 Megawatt steigern. Dieser Leistungssprung eröffnet die Möglichkeit, weitere Stadtgebiete an das Wärmenetz anzuschließen und somit die Versorgung mit nachhaltiger Wärmeenergie aus der Tiefe der Erde auszubauen.

Mithilfe der Absorptionswärmepumpe kann die Restwärme des zurückfließenden Thermalwassers mit Temperaturen von 55 Grad Celsius im Winter und 70 Grad Celsius im Sommer effizient genutzt werden. Die erneute Einspeisung des noch heißen Wassers in den Wärmekreislauf ermöglicht eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen sowie einen nachhaltigen Betrieb der Anlage.

Weitere Förderbohrung 2026 geplant

„Wir wollen das Zugpferd Geothermie so weit wie möglich voranbringen“, so GTU-Vorsitzender Thomas Stockerl. Dabei markiert die Installation einer neuen Wärmepumpe einen wichtigen Schritt, um die Versorgung zusätzlicher Kunden zu ermöglichen. Doch das Streben nach Fortschritt endet hier nicht: Für das Jahr 2026 ist bereits eine zweite Förderbohrung geplant.

Einer Umfrage unter den Haushalten in Unterschleißheim zufolge besteht ein großes Kundenpotenzial und Interesse am Bezug von Fernwärme aus Geothermie. Angesichts dieser Erkenntnisse plant die Stadt, beim Anschluss neuer Stadtteile nicht ausschließlich auf wirtschaftliche Aspekte zu achten. Der Stadtrat beabsichtigt, jedes Jahr ein Budget bereitzustellen, um so auch Viertel zu versorgen, deren Anbindung zunächst nicht rentabel erscheint, wie beispielsweise die Hauptstraße ab dem Münchner Ring, die Eschen- oder Adalbert-Stifter-Straße.

Vorhaben erfordert Investition von 44,5 Millionen Euro

Für die Jahre 2024 bis 2027 sieht der Aufsichtsrat ein Investitionsvolumen von insgesamt 44,5 Millionen Euro vor, wobei die Kosten für die geplante Förderbohrung noch nicht enthalten sind.

Darüber hinaus verzeichnet die GTU seit Jahren Überschüsse, welche in den weiteren Ausbau investiert werden sollen. Zudem wird erneut die Idee einer Bürgeraktie diskutiert. Dies würde bedeuten, dass privates Kapital von Bürgern für die Finanzierung der zweiten Bohrung eingeworben wird und die Investoren an den Gewinnen beteiligt werden. Obwohl diese Idee noch nicht konkretisiert ist, plant der Aufsichtsrat, die Chancen und Risiken in seiner Sitzung im Juli zu erörtern.

Quelle:

Merkur