Hydraulische Beeinflussung im östlichen Molassebecken

03.07.2013 | Anlagenbetrieb | Jochen Schneider

Auf Grund deutlicher Druckverluste an den Thermen im niederbayerischen Bad Füssing muss an der Geothermieanlage Ried-Mehrnbach in Oberösterreich die Konfiguration verändert werden. Die Rückführbohrung soll zur Förderbohrung werden. Diese hat jedoch eine geringere Temperatur des Tiefengrundwassers.

Die Freude der Energie AG, Betreiber der Geothermieanlage in Ried Mehrnbach, über die in den Pumpversuchen erreichten 110 Grad Celsius des Tiefengrundwassers aus der Förderbohrung währte nicht lange. Die festgestellten Druckverluste an den Thermen in Bad Füssing stehen in eindeutigem Zusammenhang mit der Förderung in Ried-Mehrnbach und zwingen die Energie AG auf Grund internationaler Verträge zum Handeln. Beide Standorte fördern aus demselben Reservoir, dem oberjurassischen Malmhorizont im Molassebecken.

Die Energie AG reagiert und will zunächst die bisherige Rückführbohrung als Förderbohrung verwenden, wie das Portal nachrrichten.at berichtet. Diese Umkehrung ist jedoch verbunden mit geringeren Temperaturen des Tiefengrundwasser von 92 Grad Celsius, was zu wirtschaftlichen Einbußen führt. So gibt es bereits Überlegungen, eine dritte Bohrung so abzuteufen, damit die bisherige Förderbohrung weiter genutzt werden kann. Die dritte Bohrung soll in das gleiche "Reservoir" reinjezieren, so dass die Wasserbilanz für die Thermen in Füssing gleich bleibt. Für diese Bohrung wird aber nochmals mit sechs Millionen Euro gerechnet.

Nach Aussagen der Geschäftsführer der Energie Ried, Siegfried Liebich und Helmut Binder, gegenüber dem Portal nachrichten.at, soll aber in Österreichs größter Geohermienanlage trotzdem im September mit der Wärmerversorgung begonnen werden.

Quelle:

nachrichten.at

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