MTU-Werksgelände - Erste Hinweise auf hydraulische Durchlässigkeit

20.03.2024 | Projekte | Rachel McRae

Nach Beginn der Bohrarbeiten am 11. Januar am Standort nordöstlich des Werksgeländes, verkündet die MTU Aero Engines AG nun erste Hinweise auf eine gute hydraulische Durchlässigkeit im erbohrten Umgebungsgestein.  

Als Teil ihrer Klimastrategie möchte die MTU Aero Engines AG in Sachen Wärmeversorgung künftig auf Geothermie setzen. Seit Ende 2021 betreibt das Unternehmen seinen Standort in München bilanziell klimaneutral, durch die Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen. Bis 2030 sollen die Emissionen im Vergleich zum Jahr 2019 um 60 Prozent reduziert werden. Dabei nimmt die Nutzung von Geothermie eine Schlüsselrolle für das Erreichen der Klimaziele ein.

Tiefbohrarbeiten am MTU-Werksgelände

Thermalwasser aus rund zwei Kilometer Tiefe möchte die MTU am Standort im nordöstlichen Bereich des Werksgeländes nahe der Dachauer Straße fördern. Nach einer Meißelweihe Anfang Dezember letzten Jahres sowie den sicherheitstechnischen Abnahmen und Leistungstests hat das Unternehmen am 11. Januar die Bohrarbeiten aufgenommen.

Auch die beiden seismischen Messstationen Karl 1 und 2 befinden sich seit Oktober 2023 im Einsatz und decken das Gebiet Karlsfeld Ost ab.     

Mit über zwei Kilometern Tiefe laufen derzeit die Bohrarbeiten des vierten Bohrabschnitts. „Wir sind bereits mit einer Rohrlänge von 2600 Metern im Thermalwasserreservoir angelangt“, so Projektleiter Stefan Lange. Nach Angaben des Projektleiters seien bereits erste Hinweise auf eine gute hydraulische Durchlässigkeit des umgebenden Kalksteins und Dolomits erkennbar: „Das Gestein in dieser Tiefe ist gut durchlässig und nimmt die nachgeschobene Bohrspülung komplett auf.“

Weitere Schritte

Sobald die Bohrarbeiten des vierten Bohrabschnitts abgeschlossen sind, werden geophysikalische Bohrlochmessungen sowie mehrere Pumpversuche durchgeführt, um die Ergiebigkeit des Reservoirs festzustellen.

Sofern die Erkundungsbohrung sich als fündig erweist, wird diese durch das Einbringen der Pumpe zur Förderbohrung. Anschließend könne eine zweite Bohrung, die Injektionsbohrung, vom selben Bohrplatz niedergebracht werden.

Laut aktueller Planung soll die Tiefengeothermie bereits 2025 bis zu 80 Prozent des gesamten Wärmebedarfs am Standort abdecken. Darüber hinaus soll zudem der Wärmebedarf der einzelnen Gebäude bzw. Werkshallen in den kommenden Jahren schrittweise optimiert werden.  

Schlagworte