Wörth: Geothermiekooperation der Stadt mit Daimler und EnBW

20.07.2023 | Hydrogeothermie | Karin Jehle

Einstimmig hat der Stadtrat von Wörth entschieden, mit dem Lkw-Hersteller Daimler Truck und dem Energieversorger EnBW in die geothermische Wärmenutzung einzusteigen. Die Stadt soll sich mit 10 Prozent an der Gesellschaft beteiligen und im Gegenzug auch den gleichen Anteil an der Wärme bekommen.

Einstimmig und ohne Enthaltungen beschloss der Wörther Stadtrat am Dienstagabend, dem 18. Juli, gemeinsam mit Daimler Truck und der EnBW die Geothermie in der Region voranzubringen. Der Pfalz Express berichtet, der Stadtrat sehe dies als große Chance und wolle sich einbringen. So betonte der SPD-Vorsitzende Mario Daum, „dass Daimler und EnBW das Projekt ohnehin durchführen würden und dass die Stadt nur Vorteile habe, wenn sie mitmache.“ 5,7 Millionen Euro Beteiligung wolle man zunächst in das Projekt einbringen.

SWR Aktuell spricht von einem Sieben-Millionen-Anteil der Stadt Wörth. Den Rest der Anfangsinvestition von insgesamt 57 Millionen Euro teilten sich die beiden größeren Partner Daimler Trucks und EnBW.

Zunächst sollen im Winter 2024/25 erste seismische Erkundungen durchgeführt werden. Für die Datenauswertung und -aufbereitung rechnet man etwa ein Jahr, so dass 2025/26 die ersten Probebohrungen abgeteuft werden könnten. Bei optimalem Verlauf könnte 2028 die Wärmelieferung beginnen.

Ein Großteil der Wärme – gerechnet wird mit mindestens 140 GWh jährlich, im besten Fall könnten es sogar bis zu 250 GWh sein – soll an das LKW-Werk von Daimler in Wörth gehen. Die Produktion soll damit erheblich klimafreundlicher werden. Der Stadt Wörth sind zehn Prozent der Wärme vertraglich zugesichert. Der SWR schreibt, dass diese Menge 500 bis 700 Haushalte versorgen könne.

Proteste gab es in Wörth bisher nicht, Politik und Verwaltung haben dies aber auf dem Schirm, schließlich ist Landau nur 25 Kilometer entfernt. Bürgermeister Dennis Nitsche wolle die Bürger so gut es geht mitnehmen und regelmäßig informieren, so der SWR. Zudem habe sich die Technologie in den letzten 15 Jahren stark weiterentwickelt.

Quelle:

Pfalz Express, SWR

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