Wiederaufnahme des Geothermieprojekts Haute-Sorne
Wie von energate berichtet, hat die jurassische Regierung trotz politischem Gegendruck beschlossen, das Tiefengeothermieprojekt unter zusätzlichen Sicherheitsaspekten sowie einer verstärkten Führung und Kommunikation fortzusetzen. Die verantwortliche Firma für das Projekt, die Geo-Energie Suisse AG (GES), begrüßte die Freigabe als zielführend für die Geothermie. Um die Kommunikation zu verbessern, ist die Einrichtung einer Informations- und Begleitkommission geplant, bestehend aus Vertretern des Kantons, der Gemeinde, Bürger:innen, Verbänden und der Projektorganisation, nach Angaben von energate. Die Begleitkommission wird sich gemäß Geo-Energie Suisse AG auf die Aufklärung der verschiedenen Projektphasen, die Ziele, die damit einhergehenden Risiken und die Sicherheitsvorkehrungen konzentrieren.
Vorgehen des Projekts
Bei dem Vorhaben in Haute-Sorne soll die petrothermale Tiefengeothermie angewendet werden. Der Schweizerische Erdbebendienst erklärt, dass hierbei in einer Tiefe von etwa 4,5 Kilometern ein Wärmetauscher geschaffen wird, indem die Durchlässigkeit des kristallinen Gesteins im Untergrund erhöht wird. Der Strom soll aus der Wärme gewonnen werden, die im kristallinen Gestein des jurassischen Untergrundes gespeichert ist. Diese Technologie zielt darauf ab, die bestehenden Rissnetzwerke im Untergrund absichtlich zu erhöhen, wobei viele kleine Erdbeben als Werkzeug dienen, die durch die Injektion von hohem Wasserdruck ausgelöst werden. Bei anderen Projekten hat die petrothermale Tiefengeothermie spürbare Erdbeben verursacht. Aus diesem Grund veranlasst der Kanton Jura eine Neubewertung des Erdbebenrisikos im Rahmen des geplanten Projekts in Haute-Sorne. Um das Erdbebenrisiko zu minimieren, plant die GES ein Mehrstufen Stimulationsverfahren anzuwenden. Dabei wird versucht, das Gesteinsvolumen zu stimulieren und in mehreren voneinander getrennten Stimulationsphasen ein ausreichend großes geothermisches Reservoir zu schaffen. Durch die Sicherheitsvorkehrungen soll das Risiko einer unwirksamen Durchlässigkeitserhöhung und die induzierte Seismizität verringert werden.
Finanzierung und Bau des Kraftwerks
Das Geothermieprojekt in Haute-Sorne soll langfristig Strom für etwa 6.000 Haushalte produzieren. Geo-Energie Suisse SA führt jedoch zunächst eine Erkundungsbohrung und Stimulationstests durch, um das seismische Risiko von Stimulationsmaßnahmen zu evaluieren. Eine zweite Bohrung und der Bau des Kraftwerks erfolgen erst, nachdem eine sorgfältige Analyse der Messdaten durchgeführt wurde. Energate hebt hervor, dass das Geothermieprojekt in Haute-Sorne einen Explorationsbeitrag von bis zu 90 Millionen Franken vom BfE erhält.