Geothermische Nutzung am Stadtrand von Paris

07.12.2011 | Hydrogeothermie

In den französischen Städten Gentilly und Arcueil soll in Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverband für Elektrizität und Kommunikationsnetze des Pariser Stadtrands (Sipperec) geothermische Energie aus 1.600 Meter Tiefe genutzt werden.

Die im Süden von Paris liegenden Städte Gentilly und Arcueil arbeiten mit dem Gemeindeverband für Elektrizität und Kommunikationsnetze des Pariser Stadtrands (Sipperec) zusammen, um ein gemeinsames Erdwärmeprojekt zu realisieren.

Die Geothermie-Anlage soll als Dublette in Arcueil in der Nähe der Autobahn A6 verwirklicht werden. Durch die Förderbohrung wird auf 70 Grad Celsius erwärmtes Wasser aus einer Tiefe von 1.600 Metern, dem so genannten Dogger, an die Oberfläche gefördert und über einen Wärmetauscher ein Fernwärmenetz versorgt. Das abgekühlte Wasser wird anschließend über eine Reinjektionsbohrung zurück in die Erde geleitet. Das Investitionsvolumen wird rund 32. Millionen Euro betragen und von staatlichen Finanzierung durch die Region Ile de France und Europa profitieren.

Die Anlage soll rund 9.000 Mehrfamilienhäuser, öffentliche Gebäude und Unternehmen der beiden Gemeinden über das 11.000 Meter lange Fernwärmenetz mit Energie versorgen. Durch die Geothermie können nur 60-70 Prozent des Wärmebedarfs gedeckt werden, darum müssen die verbleibenden 30 Prozent durch zusätzliche Heizungsanlagen erzeugt werden.

Bereits seit Februar 2011 wurden in den beiden Städte verschiedene technisch-wirtschaftliche Studien zu Potenzialermittlung des Projekts durchgeführt. Beide Städte haben sich nach der Bekanntgabe der Ergebnisse auf einer öffentlichen Sitzung am 16. November 2011 für den Start des Geothermie-Projektes entschieden. Für 2013 ist der Baubeginn vorgesehen. Die Bohrung wird etwa vier Monate dauern und 2015 soll die Anlage in Betrieb gehen. Benachbarte Städte wie Fresnes, Chevilly-Larue, Cachan und L'Hay-les-Roses nutzen bereits die Geothermie.(va)

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