AR Recycling steigt aus Geothermie in Garching aus

16.02.2012

Wie gestern bekannt wurde, steigt die AR Recycling überraschend aus der Projektgesellschaft Energiewende Garching aus.

Der von der AR Recycling gegründeten Projektgesellschaft Energiewende Garching (EWG) sind nach und nach E.ON Bayern und die Stadt Garching beigetreten und waren zu jeweils einem Drittel beteiligt. Die EWG hat die beiden Geothermie-Bohrungen in Garching realisiert.

Jetzt hat AR Recycling-Geschäftsführer Daniel Klotz mitgeteilt, die EWG zu verlassen. Die Stadt und E.ON Bayern übernehmen die Anteile zur Hälfte und sind damit jeweils zu 50 % an der EWG beteiligt. Dafür hat die Stadt Garching für die Jahre 2012 bis 2015 jeweils 4,5 Mio. Euro im Haushalt eingestellt. Es wird jedoch auch überlegt wieder einen dritten Partner gleichwertig an der EWG zu beteiligen.

Klotz hat in einem Brief an die Stadträte die Beweggründe für den Ausstieg geschildert. Darin verweist er auf die momentan wirtschafltich schwierige Situation, notwendige Eigeninvestionen von AR Recycling und Kapitalbedarf für die EWG. Er verweist aber auch auf den zu erwartenden Erfolg der EWG und dass es bereits interesierte Investoren gäbe, die die AR Recycling-Anteile übernehmen würden. In diesem Zusammenhang wird auch über ein Thermalbad im Bereich der Hochschule in Garching diskutiert.

Klotz verweist auch auf die geringe Anschlussbereitschaft der Bürger und dass die Geothermie momentan auf Grund der hohen Anfangsinvestitionen nicht mit Erdgas konkurrieren kann. Die geringe Anschlussbereitschaft ist auch der Grund, warum ein Biomasseheizwerk, das ebenfalls von der EWG umgesetzt werden sollte auf Eis gelegt wurde. In dem Biomasseheizwerk sollte Altholz der Kategorien I und II (z. B. naturbelassenes Altholz und Kinderzimmermöbel) verwertet werden. Die AR Recycling bereitet jährlich große Mengen Altholz auf, das als Brennstoff für das geplante Biomasse-Heizwerk verwendet werden sollte.
Die geothermisch gewonnene Wärme könnte zusammen mit dem Biomasse-Heizwerk 75 % des Wärmebedarfs von Garching decken.

Quelle: Münchner Merkur, Energie-Atlas Bayern