Aufsuchungserlaubnis Uelzen & Soltau: Grünes Licht für Erdwärme-Projekte in Niedersachsen

30.11.2022 | Erkundung & Analyse | Enerchange

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat der niedersächsischen Stadt Soltau und der Kreisstadt Uelzen ab Anfang Dezember die Genehmigungen zur geothermischen Erkundung zu gewerblichen Zwecken erteilt. Die Genehmigungsgebiete wurden den entsprechenden Stadtwerken, der Stadtwerke Soltau GmbH & Co. und Stadtwerke Uelzen GmbH zugeteilt.

Die beiden Stadtwerke hatten im Sommer dieses Jahres unabhängig voneinander jeweils einen Antrag auf Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme gestellt. Das LBEG hat die Anträge geprüft und den betroffenen Kommunen die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Im Fall des Erlaubnisfelds Soltau waren das der Landkreis Heidekreis, die Stadt Soltau sowie die Gemeinden Neuenkirchen, Schneverdingen und Wietzendorf. Im Fall des Erlaubnisfelds Uelzen I waren das der Landkreis und die Hansestadt Uelzen, die Samtgemeinden Bevensen-Ebstorf und Aue sowie die Gemeinden Emmendorf und Wrestedt.

Genehmigungen auf zwei Jahre begrenzt

Beide Erlaubnisse sind zunächst befristet bis zum 30. November 2024. Das Erlaubnisfeld Soltau ist knapp 109 Quadratkilometer groß und erstreckt rund um die Stadt Soltau (Landkreis Heidekreis), das Erlaubnisfeld Uelzen ist rund 97,5 Quadratkilometer groß und erstreckt sich rund um die Kreisstadt Uelzen. Die Erlaubnisse geben den jeweiligen Stadtwerken das grundsätzliche Recht, die Aufsuchung vorzunehmen. Tatsächliche Aufsuchungshandlungen dürfen allerdings erst nach Zulassung bergrechtlicher Betriebspläne erfolgen, für die unter anderem ein gesondertes Beteiligungsverfahren nötig ist. Die Stadtwerke sehen Möglichkeiten, tiefengeothermische Projekte für die Wärmegewinnung zur kommWachserziellen Nutzung umsetzen zu können.

Wachsendes Interesse an Erdwärme

„Erdwärme kann sich zu einer der wichtigsten Energiequellen der Zukunft entwickeln“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. „Angesichts der aktuellen Energiekrise wächst das Interesse für diese regenerative und nahezu unerschöpfliche Wärmequelle spürbar“, so Mühlenmeier. Das LBEG, das nicht nur Bergbehörde, sondern auch Niedersächsischer Geothermiedienst (NGD) ist, hat bislang landesweit zehn Erlaubnisse zur Aufsuchung von Erdwärme erteilt – die Hälfte davon alleine in diesem Jahr. Norddeutschland gilt als Region mit geothermischem Potenzial. Ebenfalls im November hatte das LBEG für das Altwarmbüchener Moor bei Hannover entsprechende Analysen möglich gemacht.

Quelle:

LBEG Niedersachsen