Bad Bevensen will Sole aus alter Erkundungsbohrung nutzen

23.01.2012

Der niedersächsiche Kurort Bad Bevensen will mit einer Machbarkeitsstudie die geothermische Nutzung der Sole aus einer ehmaligen Kohlenwasserstoff-Erkundungsbohrung nutzen. Die NBank in Hannover soll die Machbarkeitsstudie fördern.

In Bad Bevensen wurde bereits 1964 eine 3.000 Meter Tiefe Bohrung abgeteuft. Anstelle des gesuchten Erdöls fanden die Bad Bevensener Sole. Heute wird durch eine benachbarte Bohrung aus 700 Meter Tiefe Sole für den Kurbetrieb gefördert. Eine vorläufige Studie über die Nutzung der Geothermie unter Zuhilfenahme der 1964 abgeteuften Bohrung hat Prof. Dr. Dieter Michalzik, Geschäftsführer der GeoDienste GmbH in Garbsen, bereits erstellt. Nun soll eine Machbarkeitsstudie folgen.

Diese Machbarkeitsstudie kostet etwa 250.000 Euro. Zur Verwirklichung des Geothermie-Vorhabens will die NBank in Hannover prüfen, "welche Förderung im rechtlich zulässigen Rahmen möglich ist", so Stadtdirektor Hans-Jürgen Kammer.
Die Gesamtkosten für das Geothermie-Projekt betragen voraussichtlich zehn Millionen Euro. "Nach etwa zehn Jahren hätte sich das Projekt amortisiert, eher früher,"  so Dieter Michalzik. Er schätzt die jährlichen Einsparungen im Bereich Wärmeenergie für die Stadt auf 900 000 Euro. Die Wärme würde von dem Kurhaus mit seinen Einrichtungen und zwei benachbarte große Kliniken abgenommen werden. "Die Baulichkeiten sind unauffällig, entsprechen dem Volumen von drei Garagen."

Die 80 Grad Celsius heiße Sole steht mit einer Schüttung von 15 bis 30 Litern pro Sekunde im Untergrund bereit. Nach dem Wärmentzug soll die Sole mit etwa 40 Grad Celsius in ein zweites Bohrloch reinjeziert werden.

Vorausgesetzt dass die rechtlichen und finanziellen Hürden zügig genommen werden, wäre ein Arbeitsbeginn im Frühjahr 2013 möglich und "ein Jahr später könnte die Anlage in Betrieb gehen", so Dieter Michalzik. (va)

Quelle: www.landeszeitung.de