Bohrturm in Aspern aufgerichtet

18.06.2012

Die Bauarbeiten für die Geothermieanlage in der Wiener Stadtteil Seestadt Aspern gehen nun in eine entscheidende Phase. Nach der Errichtung des Bohrplatzes und dem Aufbau der Lärmschutzwand wurde nun auch der Bohrturm aufgerichtet.

Mit insgesamt 80 LKWs und Schwertransporten wurde dabei in den vergangenen 2 Wochen die gesamte Bohranlage des Bohrspezialisten Daldrup & Söhne von der Bohrung in Taufkirchen nach Wien transportiert. Ab Juli kann mit der ersten Bohrung bis in 5.000 Meter Tiefe begonnen werden, wobei sich die Bohrmeißel rund vier Monate lang für die erste Bohrung in die Tiefe fräsen, anschließend wird die zweite Bohrung abgeteuft. Für die Bohrphase inklusive eines 3-monatigen Pump- und Reinjektionsversuches ist ein Jahr eingeplant.

1974 ist im Stadtteil von der OMV nach Erdöl gesucht worden. Die Techniker sind damals auf das Thermalwasservorkommen gestoßen, die Grundlage für die heutige Erdwärme-Bohrung.

Bei der ersten Bohrung werden wasserführende Gesteinsschichten im tiefen Untergrund in rund 5.000 Meter Tiefe direkt angebohrt. Das in Hohlräumen im Gestein enthaltene Thermalwasser wird an die Oberfläche gefördert. Über eine zweite Bohrung wird das abgekühlte Wasser in etwa 3.600 Meter Tiefe zurück geleitet. Durch diese Reinjektion des abgekühlten Thermalwassers in den Untergrund entsteht ein erneuerbarer Energiekreislauf.

In Aspern/Eßling entsteht in den nächsten Jahren Österreichs größte Geothermieanlage. Mit 40 Megawatt thermische Leistung wird sie Ende 2014/Anfang 2015 etwa 40.000 Wiener Haushalte, und in Zukunft die gesamte Seestadt mit Fernwärme aus Erdwärme versorgen. (js)

Quelle: aspern Seestadt