Das Warsteiner Geothermie-Projekt

13.01.2012

In Nordrhein-Westfalen soll eine mitteltiefe Geothermie-Bohrung mehrere städtische Einrichtungen versorgen.

Die nordrheinwestfälische Gemeinde Warstein plant in Zusammenarbeit mit dem Geothermiezentrum Bochum und Hochtief Energy Management GmbH zwei mitteltiefe Geothermie-Bohrungen. Das hydrothermale Geothermie-Projekt zielt auf den devonischen Massenkalk als Thermalwasserquelle. Dafür sollen zwei circa 900 Meter tiefe Bohrungen abgeteuft werden. Erwartet werden Temperaturen von 40 bis 45 Grad Celsius die über Plattenwärmetauscher ein Allwetterbad, eine Hauptschule, ein Altenheim und bei ausreichender Kapazität 40 Einfamilienhäuser versorgen sollen. Dabei soll die Temperatur durch Wärmepumpen angehoben und durch das Einbinden von Kaskaden und dem Blockheizkraftwerk des Allwetterbades ausreichen Wärme für das Nahwärmenetz geschaffen werden.

Diplom Geophysiker Gregor Bussmann von der Hochschule Bochum teilte auf Anfrage von ENERCHANGE mit, das die Bezirksregierung Ende November den Bewilligungsbescheid für die Machbarkeitsstudie erteilt hat. Nun sind im nächsten halben bis dreiviertel Jahr die Fakten anhand von Modellen und Szenarien für die möglichen Wärmeabnehmer abzuklären. Gegen Ende des zweiten Quartals 2012 soll das Konzept zur Förderung, Bohrung und das Contracting Modell des Nahwärmenetzes erstellt sein. Das Ende der Untersuchung ist für September bzw. Oktober vorgesehen.

Derzeit werden schon hydrogeologische Untersuchungen durchgeführt, die klären sollen, woher die geothermischen Tiefenwässer in den Massenkalken stammen. Auch soll sich daraus eine Aussage über eine mögliche Schüttungsmenge gegeben werden können.

Die Hochschule Bochum sowie die Stadtwerke und Hochtief sind dabei, einen Kooperationsvertrag bezüglich der Machbarkeitsstudie zu erstellen. Die Maßnahmen werden vom Land und von der EU durch Fördergelder unterstützt.

Auf die Frage, wann mit dem Bohrbeginn zu rechnen ist, antwortete Herr Bussmann, dies sei im Moment noch spekulativ, im Gespräch sei Mitte bis Ende 2013. Um genauere Ausssagen zu treffen müssten die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie abgewartet werden. (va)

Quelle: www.energieagentur.nrw.de