Erdwärme Oberland stellt geplantes Geothermiekraftwerk vor

23.03.2012

150 Interessierte kamen zur Vorstellung des Geothermiekraftwerkes von Erdwärme Oberland nach Wielenbach bei Weilheim in Oberbayern. Geplant sind bis zu vier Bohrungen, um ein zehn Megawatt-Kraftwerk zu bauen.

Für das in der Gemeinde Wielenbach bei Weilheim in Oberbayern geplante Geothermiekraftwerk hat am vergangen Dienstag der Projektentwickler Erdwärme Oberland in einer Bürgerversammlung die Planungen vorgestellt. In der ersten Bauphase sollen zwei Bohrungen abgeteuft werden, eine Injektions- und Produktionsbohrung. Im zweiten Bauabschnitt soll das Projekt um je eine weitere Förder- und und Rückführbohrung erweitert werden. „Die Tiefe wird um die vier bis viereinhalb Kilometer betragen“, erklärte Dr. Markus Wiendieck, Geschäftsführer der Erdwärme Oberland bei der Bürgerversammlung. Für die Wassertemperatur werden 140 Grad Celsius erwartet mit einer Förderrate von 140 Liter pro Sekunde.

Das Kraftwerk soll einen Wirkungsgrad von zwölf Prozent haben und die Förderanlage hat einen Eigenverbrauch von 35 Prozent. Nach den Berechnungen von Erdwärme Oberland soll die elektrische Leistung zehn Megawatt betragen. Es entstehen dabei auch 80 Megawatt Abwärme.

In diesem Sommer will Erdärme Oberland den Bohrplatz herrichten und im Herbst mit den Bohrungen beginnen. Im Herbst 2013 sollen diese dann beendet sein. Im Januar 2014 soll mit dem Bau des Energiezentrums begonnen werden, das Kraftwerk soll im Sommer 2015 in Betrieb gehen. Die Anlage ist mit bis zu 93 Lüftern geplant. Wie viele im Endeffekt gebraucht werden, hängt jedoch von der Fündigkeit der Bohrungen ab.

Ein Erdwall, Bäume und Büsche sollen das Kraftwerk in die Landschaft einbetten und als Sichtschutz dienen. Wiendieck stellte in seiner Präsentation auch klar, dass das Geothermiekraftwerk CO2-frei ist und keine Treibgase ausgestoßen werden. „Das Kraftwerk ist frei von Strahlungen, Abfällen, sonstigen Schadstoffen oder Nebelschwaden“, sagte er, „die Geothermie ist grundlastfähig, kann also rund um die Uhr Strom liefern. Das Kraftwerk ist zu 95 Prozent im Einsatz.“

Die nächsten Projektschritte sehen eine Entscheidung der Gemeinde über den Bauantrag von Erdwärme Oberland vor. Bis zum 17. April muss die Gemeinde entscheiden, ob das „Projekt Geothermie“ gestartet werden soll. Das letzte Wort hat jedoch das Landratsamt, das die Gemeinde überstimmen kann.

Quelle: Kreisbote