Ergebnisse von aeromagnetischer Vermessung in Neuried vorgestellt

02.04.2012

Für das geplante Geothermie-Projekt fand im August 2011 über Neuried im südlichen Oberrheingraben eine aeromagnetische Vermessung von Erdmagnetfeldern statt. Die Ergebnisse wurden am vergangenen Donnerstag vorgestellt.

„Wir sind von den Ergebnissen angetan,“ so Bürgermeister Gerhard Borchert. Mit Hilfe der Daten, wurde ein Tiefenmodell des kristallinen Grundgebirges von der Firma Terratec erstellt. Das Modell bestätigt die Ergebnisse der zuvor vorgenommenen seismischen Messungen und zeigt, dass der Standort für die Bohrungen nach Erdwärme bei der Biogasanlage richtig ist.

Das zur Vermessung eingesetzte Leichtflugzeug überflog das 150 Quadratkilometer große Untersuchungsgebiet bei Neuried in einer Höhe von 100 Metern und überzog es mit 600 Messlinien im Abstand von jeweils 250 Meter. 100 Querlinien ergänzten das Profil. Dabei befand sich die Ortschaft Kittersburg im Zentrum der untersuchten Fläche. In 15 Stunden wurden über 1000 Flugkilometer abgeflogen.

Die Daten von den Erdmagnetfeldern geben zusätzliche Informationen. „Störungsmuster sind hierbei deutlich zu erkennen“, so Ingrid Stober vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau. Sogar Querungsstörung als Ausläufer des Kinzigtales konnten dadurch identifiziert werden, was für die Bohrfirma von Interesse ist.

Beide Untersuchungsverfahren haben ihre Vorzüge. Die seismischen Untersuchungen sind detailreicher was die Beschaffenheit der Erdschichten betrifft, die Aeromagnetik liefert genauere Auskünfte über den Aufbau der Erdschichten.

Das Projekt wurde durch den Innovationsfonds Klima- und Wasserschatz der Badenova gefördert. „Der Vorteil ist, dass dieses Verfahren kostengünstiger ist. Die klassische Seismik kostet bis zu 300 000 Euro, die aeromagnetische Vermessung dagegen nur ein Zehntel davon“, so Peter Majer von der Badenova. Auch der Aufwand ist bei einer solchen Befliegung geringer als bei einer seismischen Untersuchung. (va)

Quelle: www.baden-online.de