Nachdem die seismischen Untersuchungen erfolgreich abgeschlossen wurden, kann nun die nächste Projektphase eingeläutet werden. Es geht in die Errichtung des Bohrplatzes mit der anschließenden Bohrphase.
Errichtung des Bohrplatzes und Beginn der Bohrungen
Auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots zwischen Heinrich-Mann-Allee und Kolonie Daheim startet in diesen Tagen der Baustellenbetrieb für das Tiefengeothermie-Projekt der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP). Bisher wurde das Gelände für die anstehenden Bohrarbeiten vorbereitet. Der Bohrplatz umfasst ca. 6.000 Quadratmeter inkl. Reserveflächen. Nun wird die Bohranlage errichtet. EWP-Projektleiter Andre Gerstenberg erklärt gegenüber der Meetingpoint-potsdam, „für Anwohner und Beobachter wird vor allem der 33 Meter hohe Bohrturm das erkennbare Zeichen des Bohrbetriebs sein“.
Ab dem 29. November werden zunächst die verschiedenen Einzelteile der Bohranlage angeliefert. Rund um den 15. Dezember sollen dann die Bohrarbeiten starten. In einem 24 Stunden Betrieb wird sich anschließend der Bohrmeißel bis zu seiner Endteufe in 2000 Metern Tiefe drehen. Für jedes der beiden Bohrlöcher plant die EWP mit einer dreimonatigen Bohrphase, sodass man sich erhofft im Juni 2023 beide Bohrungen sicher abgeteuft zu haben. Damit die Schallemissionen eingehalten werden, wird ein schallgekapselter Bohrturm eingesetzt und Schalldämmwänden errichtet. Eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne informierte die Anwohner*innen. Diese hatten auf mehreren Veranstaltungsformaten die Möglichkeit sich über das Tiefengeothermieprojekt zu informieren und Fragen zu stellen.
Christiane Preuß und Eckard Veil, Geschäftsführer der EWP, sprechen sich gegenüber der Meetingpoint-potsdam für die Tiefengeothermie aus. „Wir wollen eine grüne Wärmewende und beim Thema Tiefen-Geothermie zu einem Vorreiter in Berlin und Brandenburg werden. Geothermie ist eine der umweltfreundlichsten Arten, Energie zu erzeugen. Diese Wärme aus dem Erdinneren wird uns in Zukunft dabei helfen, die Bürgerinnen und Bürger in der Region zuverlässig mit Fernwärme Made in Potsdam zu versorgen. Gleichzeitig reduzieren wir weiter CO2-Emmissionen.“