EWP feiert Bohrstart

20.12.2022 | Projekte, Reservoirerschließung | Enerchange
Berlin

Das Tiefengeothermieprojekt an der Heinrich-Mann-Allee in Potsdam geht in die praktische Phase. Nachdem der Bohrturm erfolgreich aufgestellt wurde, beginnt nun die Bohrphase. Zwei Wochen vor dem Jahresende feiert die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) den Bohrbeginn.

Erst vor kurzem kam die Meldung, dass die EWP auf dem alten Straßenbahndepot zwischen der Heinrich-Mann-Allee und der Kolonie Daheim den Bohrturm errichtet. Hier soll die erste Tiefengeothermie-Anlage der Stadt entstehen, um die zukünftige Nachbarschaft mit grüner Fernwärme zu versorgen. Nun ist es so weit – die EWP feiert den Bohrstart. Kurz vor Jahresende beginnt die erste von zwei Bohrungen. In einem 24 Stunden Betrieb wird sich der Bohrmeißel nun bis zu seiner Endteufe in 2.000 Metern Tiefe drehen.

Andre Gerstenberg, Fachleiter Infrastrukturprojekte bei der EWP, erklärt: „In Zukunft soll die Anlage die Wärme für das Quartier dezentral und direkt vor Ort gewinnen. Dafür wurde mit viel Aufwand ein Bohrplatz errichtet, der nach den Bohrungsarbeiten nahezu vollständig zurückgebaut wird. Der Großteil der technischen Anlagen wird im Untergrund verschwinden. Für die Bewohner des neuen Quartiers entsteht hier eine Erholungsfläche. Kurz gesagt: Es wird oben grün und unten grün.“

Glück Auf!

Beim symbolischen Bohrstart wünscht Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam, der EWP und ihren Partnern in diesem Projekt viel Glück und vor allem den gewünschten Erfolg. Denn diese investiert ca. 20 Mio. Euro in das Projekt. Die Geschäftsführer der EWP- Christiane Preuß und Eckard Veil – bekräftigen: „Das ist für unser Unternehmen eine große Summe. Wenn wir Erfolg haben, werden wir die Tiefengeothermie weiter ausbauen. Mit jeder Anlage könnten bis zu zehn Prozent (Sommer) der Fernwärmeleistung emissionsfrei und nachhaltig aus der Tiefengeothermie gewonnen werden. Die EWP ist sich ihrer Aufgabe im Klimaschutz bewusst. Dafür gehen wir unternehmerisch volles Risiko. Wir verfolgen unsere Dekarbonisierungsstrategie und setzen neue Technologien und Verfahren ein, um unseren CO2-Ausstoß Schritt für Schritt zu reduzieren. Wir wollen auch in Zukunft Wärme und Wohlbefinden in die Potsdamer Haushalte bringen. Die Tiefengeothermie kann hierbei eine Schlüsselfunktion übernehmen.“

Cordula Schmaler, Bereichsleiterin Erzeugung / Entsorgung bei der EWP ergänzt: „Wir schauen mit Spannung auf die Bohrungen und hoffen, dass wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen können. Mit Gewissheit können wir das aber erst sagen, wenn unsere Bohrungen abgeschlossen sind. Erst dann kennen wir die Ergiebigkeit der Wärmeerzeugungsanlage und können Aussagen über den Umfang der geothermischen Nutzung machen.“

Doch auch für den Fall, dass die Erwartungen der EWP nicht erfüllt werden, wurden gute Rückfalloptionen erarbeitet.