Gemeinderat Philippsburg stimmt für Geothermie

16.02.2023

Mit zwölf Stimmen von der ULi-Fraktion, den Freien Wählern und der SPD hat der Gemeinderat in Philippsburg für ein Geothermieprojekt der Deutschen Erdwärme gestimmt. Ausgewählter Standort ist ein ehemaliges NATO-Tanklager, in dessen Untergrund sich derzeit 19 Öltanks in unbekanntem Zustand befinden. Geplant ist, Philippsburg mittels zwei rund 3.800 Meter tiefer Bohrungen und eines Kraftwerks als Energiestandort zu erhalten, so die Badische Neueste Nachrichten (BNN).

Der Gemeinderat in Philippsburg hat sich für die Geothermie ausgesprochen. Ausgewählter Standort ist laut BNN im Gebiet Molzau beim Stadtteil Huttenheim, einem ehemaligen NATO-Gelände. Auf der Fläche im Besitz des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr lagern derzeit noch 19 Öltanks in unbekanntem Zustand im Untergrund. Im Zuge des Geothermieprojekts sollen Teile des Geländes rekultiviert werden.

Mit insgesamt zwölf Stimmen, stammend von der ULi-Fraktion, den Freien Wählern und der SPD, hat der Gemeinderat Philippsburgs dem Vorhaben der Deutschen Erdwärme zugestimmt, am Standort zwei Bohrungen in rund 3.800 Meter abzuteufen sowie ein Kraftwerk zu bauen. Laut Badische Neueste Nachrichten soll auf dem Stadtgebiet mittelfristig ein Wärmenetz gebaut werden; die Stadt profitiert zudem von einer regelmäßigen Gewerbesteuereinnahme und einer Beteiligung am Wärmeumsatz.

Enthaltungen und Gegenstimmen wurden sowohl geschlossen von der CDU als auch jeweils einer Person aus der ULi-Fraktion und der SPD abgegeben, so die BNN. Neben dem Einsatz für eine frühzeitige Beteiligung der Bürger:innen Philippsburgs äußerten sich Kritiker:innen zu den Gesamtkosten des Projekts und stellten die Frage, ob es einen „Anschlusszwang“ an ein möglicherweise teures Fernwärmenetz geben solle. Insgesamt überwogen für den Gemeinderat jedoch die Nutzen, also die Renaturierung, der Beitrag zur Energiewende und die Sicherung der Stadt als Energiestandort.