Geothermisches Potenzial Tanzania soll genutzt werden

21.05.2012

Mit der Lage im Ostafrikanischen Riftsystem bietet Tanzania hervorragende Möglichkeiten für eine geothermische Nutzung. Jetzt wurde eine Entwicklungsgesellschaft mit deutscher Beteiligung gegründet.

Geothermische Stromerzeugung ist eine der Lösungen für Tansania, die Stromnachfrage jetzt und in Zukunft zu lösen. Stromknappheit und Abschaltungen sollen der Vergangenheit angehören. Tansania hat auf Grund seiner Lage im Ostafrikanischen Rift-System herroragende Bedingungen und ein großes Potenzial für die geothermische Nutzung hat. Von Nord nach Süd zieht sich der Graben durch das Land und ist damit mit Phänomenen wie Vulkanen und heißen Quellen verbunden.

Um diese sehr guten Möglichkeiten zu erkunden und zu entwickeln wurde die Geothermal Power Tanzania Ltd (GPT) in Dar es Salaam gegründet. Gesellschafter der GPT sind “Geothermal Power Ltd” (GPL) aus Mauritius, die tansanische “National Development Corporation” (NDC) und die tansanische Minengesellschaft “Interstate Mining & Minerals Ltd”. Betreut wird das Projekt von der GeoThermal Engineering GmbH aus Karlsruhe.

Die GPT verfügt über Explorationslizenzen für die geothermische Erkundung und zur Durchführung von Bohrarbeiten in den Regionen von Mbeya und Rufiji. In der Region südlich von Mbeya ist eine Serie von Kraftwerken mit einer elektrischen Leistung von jeweils bis zu 10 MW entlang der Mbaka und Livingstone Störung geplant. Die Temperatur der geothermischen Ressource wird auf 160 °C in einer Tiefe von etwa 800 m geschätzt. Die Geothermiekraftwerke werden einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Region haben, mit sauberem Strom für die Elektrifizierung des ländlichen Raums. Das Reservoir unterhalb des Ngozi Vulkans ist das Hauptziel der geothermischen Entwicklung. Es verfügt über ein Stromerzeugungspotential von bis zu 100 MW.

Die GPT investiert im Moment 5 Mio. USD in die geologische Erkundung und in Bohrarbeiten, um die Zielgebiete einzugrenzen. Verhandlungen zum Kauf eines für geothermische Bohrungen geeigneten Bohrgeräts stehen kurz vor dem Abschluss. Das Bohrgerät soll Tiefen bis zu 2.500 m erreichen.  Man erwartet, dass die Bohrarbeiten Ende 2012 beginnen können.

Nach den Erkundungsbohrungen werden die Arbeiten mit dem Niederbringen der Produktions- und den Injektionsbohrungen fortgesetzt. So genannte “well head generators”, modulare, schnell installierbare Kraftwerkseinheiten mit einer Gesamtkapazität bis zu 3,5 MW sollen eingesetzt werden, um möglichst schnell Strom erzeugen zu können. Das Ziel ist dabei, mit der ersten Stromproduktion im Frühjahr 2014 beginnen zu können.

Alle Aktivitäten der GPT in der Mbeya Region sind Teil eines übergreifenden Gesamtentwicklungsplans, der neben konventioneller geothermischer Stromerzeugung bis 100 MW auch binäre Geothermiekraftwerke  mit einer elektrischen Gesamtkapazität von bis zu 100 MW umfasst.

Zusammen mit anderen Stromerzeugungsprojekten, die in der Region mit solarer Stromerzeugung und Biomassenutzung geplant sind, wird die Investition in die Mbeya Region die erneuerbarer Energieerzeugung in Tansania hervorheben und helfen, das Problem der aktuellen Stromknappheit zu lösen.

Quelle: Geothermal Engineering