GEOVOL verdreifacht Anschlussleistung in zehn Jahren

16.02.2023 | Anlagenbetrieb, Marktentwicklung | Enerchange
Die Geovol Geothermieanlage in Unterföhring. Auf dem Betriebsgelände liegen 4 Bohrungen mit einer maximalen Teufe von 2500m. Es werden über 2800 Haushalte und knapp 50 gewerbliche Kunden versorgt.

Der kommunale Wärmeversorger GEOVOL erfuhr im Jahr 2022 einen außerordentlich hohen Andrang an Neukunden. Die Anschlussleistung stieg auf rund 70 Megawatt und hat sich damit gegenüber 2012 verdreifacht.

Der Unterföhringer Wärmeversorger GEOVOL hat im vergangenen Jahr 90 neue Kunden gewonnen und damit seine Anschlussleistung auf jetzt 70,4 Megawatt erhöht. 2012 lag die Anschlussleistung bei rund 23 Megawatt. Demnach verdreifacht GEOVOL seine Anschlussleistung in den letzten 10 Jahren.

Die massiven Verwerfungen auf dem internationalen Energiemarkt ließ die Nachfrage nach einem Anschluss an das Fernwärmenetz rasant anwachsen, sodass Neukunden mit einer Wartezeit von über einem halben Jahr rechnen mussten. Unter den Neukunden waren viele Privathaushalte, aber auch einige große Gewerbekunden wie die Allianz. Insgesamt versorgt GEOVOL aktuell über 70 Gewerbeeinheiten und ca. 3.800 Haushalte. Doch nicht nur die Anzahl der Neukunden erhöhte sich bei der GEOVOL, sondern auch der Fernwärmepreis. Dies kann unter anderem darauf zurückgeführt werden, dass die GEOVOL sogenannte Blockheizkraftwerke für die Eigenstromerzeugung mit Gas betreibt. Dementsprechend stieg der Brutto-Wärmpreis für einen Privathaushalt mit einer Anschlussleistung von maximal 15 Kilowatt und einem Wärmeverbrauch von 25 Megawattstunden um rund 25 Prozent. „Das ist sehr bedauerlich, aber die Erhöhung lag immerhin noch am unteren Rand der Energiepreis-Teuerung. Zudem sind unsere Wärmepreise nach wie vor deutlich niedriger als die von anderen Fernwärmeanbietern in der Region“, betont GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr. Um die Preissteigerungen abzumildern, hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr ein Soforthilfe- und ein Preisbremsengesetz verabschiedet. Als „Soforthilfe“ wurden vom Bund einmalig die Kosten für die Abschlagszahlungen der Fernwärmekunden im Dezember übernommen. Die Preisbremse wiederum sieht eine Deckelung der Arbeitspreise rückwirkend ab Januar 2023 vor. Bei GEOVOL kommt diese Maßnahme allerdings kaum zum Tragen, da die Arbeitspreise des kommunalen Versorgers für die meisten Kunden deutlich unter dem staatlichen Preisdeckel von 9,5 Cent pro Kilowattstunde liegen – ein deutlicher Hinweis auf das nach wie vor günstige Preisniveau bei GEOVOL. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Preise von GEOVOL für ein Jahr verbindlich sind. Bei anderen Anbietern ändern sich die Preise zum Teil quartalsweise.

Dies führt zu einer anhaltend hohen Nachfrage nach Anschlüssen an die geothermische Wärmeversorgung. Folglich wird die GEOVOL ihr Fernwärmenetz in Unterföhring auch dieses Jahr weiter ausbauen. Eine wichtige Netzerweiterung betrifft die Apianstraße im Gewerbegebiet Unterföhring-Süd, da dort eine Vielzahl von Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie ein Studentenheim ansässig sind.

 

Quelle:

GEOVOL - Pressemitteilung vom 15.02.2023