Gilching/Gauting: Suche nach neuem Bohrplatz

10.02.2023 | Enerchange
Ausbauplan Gilching

Die Projektgemeinschaft „Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal GmbH & Co. KG“, welche die Kommunen Gilching, Gauting und Weßling ab 2025 mit Wärme aus Tiefengeothermie versorgen will, sucht derzeit nach einem alternativen Bohrplatz. Nach Bericht der Süddeutschen Zeitung liegt das bisher angedachte 1,5 Hektar große Grundstück im Unterbrunner Holz im Zustrom des Trinkwasserbrunnens der Stadt Germering, von dem rund 40.000 Menschen abhängig sind. Derzeit sind vier bis fünf Alternativen im Gespräch.

Die „Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal GmbH & Co. KG“, ein Zusammenschluss der Asto-Gruppe, der österreichischen Strabag, der Silenos Energy Köln sowie den Münchner Firmen Erdwerk und Heizwerk befindet sich derzeit in der Antrags- und Detailplanungsphase für eine örtliche Geothermieanlage. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung liegt das bisher für den Bohrplatz angedachte 1,5 Hektar große Grundstück im Unterbrunner Holz im Zustrom des Trinkwasserbrunnens der Stadt Germering. Da gut 40.000 Menschen von dieser Trinkwasserversorgung abhängig sind, hat das Wasserwirtschaftsamt in Weilheim Bedenken gegenüber dem Vorhaben geäußert, so die SZ.

Zwar stelle die Durchbohrung der Grundwasserschicht kein Risiko für dessen Verunreinigung dar – die Bohrung ist in diesem Bereich doppelt verrohrt und abgedichtet – der bayerische Wasserschutz untersagt jedoch Bohrplätze in Wasserschutzgebieten. Diese Vorgabe ist laut SZ auf den möglichen Einsatz von wassergefährdenden Stoffen bei Bautätigkeiten und die Entwässerung des Bohrplatzes zurückzuführen.

Die Asto-Gruppe, vertreten von Geschäftsführer Bernd Schulte-Middelich, hat nun Gespräche mit Eigentümern aufgenommen, die über alternative Grundstücke verfügen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von vier bis fünf Privatbesitzern, deren Liegenschaften sich außerhalb des Trinkwasserzustroms befinden. Der für Ende 2025 geplante Lieferbeginn der geothermischen Fernwärme soll dennoch eingehalten werden, denn die Nachfrage ist beständig hoch.