Ismaning will Geothermie-Projekt zügig voran treiben

22.09.2011

Lange hat die Gemeinde Ismaning im Nordosten von München gezögert, während in der unmittelbaren Umgebung in Garching, Unterföhrung und in Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim Wärmeprojekte umgesetzt wurden.

Jetzt hat die Gemeinde einen ambitionierten Plan zur Umsetzung eines Geothermie-Projektes. Als Geothermie-Gesellschaft wurde die Wärmeversorgung Ismaning GmbH & Co. KG (WVI) gegründet, die das Geothermie-Projekt zügig umsetzen soll. Für die Bohrungen, die Anfang 2012 beginnen sollen, rechnen die Geologen mit ca. 80 Grad Celsius heißem Tiefengrundwasser, das aus 2.300 bis 2.500 Metern Tiefe mit ca. 75 Litern pro Sekunde an die Oberfläche gefördert wird. Die Projektsteuerung wurde jetzt an eine weltweit agierende Hamburger Firma vergeben.

Neben dem Bohrplatz steht auch schon das Konzept für die Energiezentrale fest. Bevorzugt wird ein Standort für die Wärmetauscher bei den Bohrungen, die mit der bestehenden Energiezentrale über Fernwärmeleitungen verbunden wird. Das schon existierende Wärmenetz soll erweitert und auch gemeindliche Einrichtungen, wie das Schwimmbad, eingebunden werden.

Der Bohrplatz soll auf dem Schafstadl-Grundstück, nördlich der Mayerbacherstraße errichtet werden. Das ca. 6.000 Quadratmeter große Grundstück für den Bohrplatz hat den Vorteil, dass es bereits einen Kanal- und einen leistungsfähigen Stromanschluss gibt, was der Gemeinde Kosten spart.

Mit einem zweiseitigen Fragebogen hat die Gemeinde Ismaning über 2.500 Haushalte über das Interesse an einem Fernwärmeanschluss, Daten zum Gebäude, der momentanen Wärmeversorgung und dem individuellen Wärmeverbrauch befragt. Die Beteiligung an der Fragebogen-Aktion lag bei 55 Prozent der Bürger. Die Rückmeldung von Großkunden war allerdings gering - diese sollen jetzt direkt angesprochen werden.

Quelle: Gemeindewerke Ismaning, Münchner Merkur