Keine spürbaren Schwingungen bei Tiefenbohrung in Utting

21.11.2011

Ein Gutachten zur geplanten Tiefbohrung in Utting kommt zum Ergebnis, das bei einer Geothermiebohrung in Utting keine Schwingungen zu spüren sein werden.

In der jüngsten Uttinger Gemeinderatssitzung stellte Diplom-Ingenieur Christian Angerer von der Firma Accon, das von der Gemeinde Utting beauftragte Gutachten zur der geplanten Tiefenbohrung von GEOenergie Bayern vor. Inhalt des Gutachtens waren mögliche Erschütterungen am Reichhof, einem Bauernhof ca. 200 Meter entfernt von dem möglichen Bohrplatz in der Ruppertsau. Das Ergebnis ist, dass am Reichhof eine Schwingstärke mit einem KB-Wert von 0,013 ankommen wird. „Die ist deutlich unter dem spürbaren Wert“, so Angerer. „Die Energie geht im Boden verloren.“ Durch die Entfernung reduziert sich die Schwingungsstärke - durch die zunehmende Bohrtiefe wird sie dann noch weiter abnehmen. Nach der DIN Norm 4150 wurde ein Mischgebiet wie ein Bauernhof im Außenbereich angenommen. Dieser liege laut DIN Norm bei einer Schwingungsstärke mit einem KB-Wert von 0,07 und somit wäre die Schwingungsstärke der Bohrung mit einem KB-Wert von 0,013 deutlich geringer.

Das Gutachten wurde in drei Stufen ermittelt. Zunächst wurde ein Referenzwert gesucht, dann wurde die Ausbreitung von Schwingungen vom geplanten Bohrstandort zur nächstliegenden Wohnbebauung, bei Utting wäre dies der Reichhof, ermittelt und dann die Übertragung vom Erdreich in das Gebäude selbst. Den Referenzwert lieferte eine vergleichbare Bohranlage in Kirchweidach anhand von drei Messpunkten in 10 bis 23 Meter Entfernung. Durch eine Ersatzanregung in der Ruppertsau und einer an den Gebäuden in Reichshof wurden die beiden weiteren Parameter erstellt.

Im Vergleich sind die Erschütterungen in einem Hauses, welches 15 bis 20 Meter von einem Bahngleis entfernt liegt, deutlich größer als die bei der Bohrung, so Angerer gegenüber Ratsmitgliedern.

Die Gemeinderatsmitglieder wollen noch das Lärmgutachten und den baureife Antrag von GEOenergie Bayern abwarten, bevor sie den Grundsatzbeschluss über einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan fassen. Zudem will sich Bürgermeister Lutzenberger durch ein Ingenieurbüro über den geologischen Untergrund informieren lassen. (va)

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de