Eine Hamburger Investorengruppe um den Hamburger Projektentwickler Klaus Engelbrecht-Schnür will Ende des Jahres in Nordhastedt im Kreis Dithmarschen mit den Bohrungen für ein kombinierten Solar-Geothermie-Projekt beginnen. Dafür wurde die Projekt-Gesellschaft GeothermSolarpark Nordhastedt GmbH gegründet. Auf einer Fläche von 25 Hektar soll in einer Mischung aus Sonnenkollektoren und Erdwärme Strom produziert werden. Für die geothermische Nutzung sind etwa 20 Bohrlöcher vorgesehen, die in den nächsten anderthalb Jahren gebohrt werden sollen.
Für das Geothermie-Projekt sind Temperaturen von ca. 110 °C notwendig, die in Tiefen von 3.800 Metern erreicht werden sollen. Es ist vorgesehen, über ein speziell isoliertes Rohr eine Flüssigkeit in den Untergrund zu bringen, die bei 110°C verdampft und durch den entstehenden Druck den Generator an der Oberfläche antreibt.
Die Genehmigungen für die seismischen Untersuchungen und die Bohrungen hat das Bergamt in Clausthal-Zellerfeld bereits erteilt. Momentan führt die polnische Firma Geofizyka Torun diese Untersuchungen durch.
Die Gemeinde Nordhastedt und die Fraktionen stehen dem geplanten Projekt positiv gegenüber. Unter anderem weil 80 bis 100 Arbeitsplätze in einer Solarmodulproduktion entstehen sollen. Geplant ist eine Firma zum Bau von Konzentrator-Solarmodulen, die zum einen in der Stromproduktion vor Ort zum Einsatz kommen sollen, aber auch weltweit vertrieben werden sollen.
Ob die Anwendung von Konzentratorzellen an diesem Standort sinnvoll sind ist allerdings fraglich: Sie bieten sich vor allem für südliche Länder an, da sie insbesondere direkte Sonneneinstrahlung nutzen. Gerade in Norddeutschland aber gibt es zwar viel Globalstrahlung, die sich aber vorwiegend aus diffusem Licht und weniger aus Direktsttrahlung zusammensetzt - ein Umstand, der eigentlich eher für den Einsatz herkömmlicher Solarmodule spricht. (js/mb)