Ausfällungen stoppen GeneSys-Projekt

13.12.2011

Das injizierte Wasser hat unter hohen Temperaturen Salze im Untergrund gelöst und bei niedrigeren Temperaturen wieder ausgefällt.

Im Mai 2011 hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an der GeneSys-Bohrung mit den Frac-Arbeiten begonnen. Aus dem Mittellandkanal wurde dafür Wasser entnommen und in das Bohrloch auf dem BGR-Grundstück an der Buchholzer Straße verpresst. Ziel war es in einer Tiefe zwischen 3.500 und 3.800 Meter die Gesteinsschichten des Mittleren Buntsandsteins für einen geologischen Wärmetauscher aufzuschließen. Über den Förderstrang wurde dabei unter hohem Druck aufsteigendes, mehr als 160 Grad Celsius heißes Frac-Wasser von der Oberfläche unmittelbar wieder zurück durch den äußeren Ringraum der Bohrung in die 1.200 Meter tiefen Sandsteine der Wealden-Formation gepumpt und dort gespeichert.

Seit November 2011 lief die Rückförderung der insgesamt 20.000 Kubikmeter Wasser, die jetzt unterbrochen wurde. „Wir mussten feststellen, dass sich in dem ursprünglich beim Frac eingesetzten Frischwasser in 3.500 bis 3.800 Meter Tiefe große Mengen Salz gelöst haben", erklärt Projektleiter Peter Gerling von der BGR. "Die mit dem Aufstieg des erwärmten Frac-Wassers nach oben verbundene Auskühlung führte zu erheblichen Salzausfällungen – zunächst im Ringraum, später auch im Förderstrang. Die kristalline Masse behinderte schließlich in beiden Abschnitten der Bohrung den Wasserfluss so stark, dass wir die Rückförderung unterbrechen mussten“, so Gerling weiter.

Jetzt wird geprüft, wie das Problem zu beheben ist und das innovative Einbohrlochkonzept weitergeführt werden kann. Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, Präsident der BGR: „Es gibt einige Optionen, die vor Durchführung weiterer Maßnahmen auf Wirksamkeit und Kostenaufwand durchgerechnet werden müssen.“

Ziel des GeneSys-Projekts ist es, das GEOZENTRUM Hannover, in dem auch die BGR ihren Sitz hat, umweltschonend und klimafreundlich mit Erdwärme zu beheizen.

Quelle: BGR