Bayer. Landtag unterstützt tiefe Geothermie

08.12.2011

Der Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtag hat Einwände gegen das Projekt von Erdwärme Oberland in Weilheim einstimmig zurückgewiesen. Die Fraktionen des Landtags sehen in der Tiefen Geothermie eine umverträgliche Energieform, die unterstützenswert ist.

Der Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags hat in seiner heutigen Sitzung über zwei Petitionen gegen das Erdwärmeprojekt von Erdwärme Oberland GmbH in der Region Weilheim beraten. Das spezialisierte Unternehmen mit Sitz in München möchte mit dem Bau einer Energiezentrale das natürliche Potenzial der Tiefen Geothermie erschließen, um klimafreundlich Strom und nutzbare Wärme zu gewinnen. Eine erste Petition hatte der Verein zum Erhalt des Oberlandes e.V. / Bürgerinitiative fürs Oberland (BifO) am 1. September 2011 eingereicht, eine weitere stammte von einem Bürger aus Wielenbach und war datiert auf den 2. September 2011.

Der zuständige Wirtschaftsausschuss des Landtags wies die in den Petitionen enthaltenen Einwände zurück. Der Abgeordnete Ludwig Hartmann (Bündnis 90 / Die Grünen) berichtete über die Inhalte der Petitionen und über die Stellungnahme der Staatsregierung. MdL Tobias Reiß (CSU) erklärte, die Fraktionen seien sich einig, dass die Tiefe Geothermie in Bayern nicht nur wirtschaftlich, sondern auch aufgrund ihrer Umweltverträglichkeit voll ausgeschöpft werden sollte. Schließlich beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig, die Petitionen aufgrund der Erklärung der Staatsregierung als erledigt zu erklären.

Die Petenten hatten unter anderem die Sicherheit der Projekte angezweifelt. Dazu hatte die Staatsregierung schriftlich erklärt, dass nach Aussage des Landesamtes für Umwelt (LfU) und des Bayerischen Erdbebendienstes bauliche Schäden durch Geothermievorhaben in Bayern sehr unwahrscheinlich sind.
Es wurde unterstrichen, dass ein Geothermie-Projekt mit erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten für den Betreiber verbunden ist. Nur eine Bohrung könne endgültige Sicherheit über die tatsächlich vorherrschenden Förderbedingungen liefern. Zur Vorbereitung der Bohrungen in der Region Weilheim hatte Erdwärme Oberland nach Angaben der Staatsregierung die bisher umfangreichste 3-D-Seismik in Bayern durchgeführt. Zum Wirkungsgrad der Nutzung der Tiefen Geothermie in Bayern wurde festgestellt, dass dieser physikalisch bedingten Höchstgrenzen unterliegt.

Dr. Markus Wiendieck, Geschäftsführer von Erdwärme Oberland: „Wir freuen uns über das klare Bekenntnis der Politik zur Energiewende in Bayern, zu der die Tiefe Erdwärme als umweltverträgliche und zugleich landschaftsschonende Energie einen starken Beitrag leisten wird. In unseren Planungen minimieren wir grundsätzlich die Einflüsse auf Anwohner und Natur. Weiterhin werden wir umfassend und transparent über jeden Projektfortschritt informieren.“
Vor rund zwei Monaten, am 13. Oktober 2011, hatte der Wirtschaftsausschuss bereits eine ähnliche Petition behandelt. Sie richtete sich gegen das Erdwärmeprojekt der BE Geothermal GmbH in Bernried (Lkr. Weilheim-Schongau). Auch diese Petition der Bürgerinitiative Schutz Westufer Starnberger See e.V. (BI) wurde als erledigt erklärt.

Quelle: Erdwärme Oberland