Feierliche Meißelweihe für das Geothermie-Projekt Laufzorn II

26.05.2025 | Veranstaltungen | Enerchange
Grünwalds Erster Bürgermeister Jan Neusiedl am Rednerpult

Einen ganz besonderen Moment hat das Geothermie-Projekt Laufzorn II erlebt: Die feierliche Meißelweihe markierte den offiziellen Beginn der Bohrarbeiten. Gemeinsam mit über 150 Gästen begingen die Gemeinde Grünwald und die gemeindeeigene Erdwärme Grünwald GmbH das traditionsreiche Ritual aus dem Brauchtum der Bergleute. 

Die große Bedeutung dieser Zeremonie unterstrich Grünwalds Erster Bürgermeister Jan Neusiedl: „Der Bohrmeißel, den wir heute weihen, und die große Baustelle, die wir hier erleben, tragen dazu bei, dass unsere Gemeinde ihre Wärmeversorgung künftig komplett aus nachhaltiger, CO2-freier Geothermie beziehen kann.“ 

Gesegnet wurde der Meißel vom katholischen Pfarrer Albert Zott und dem evangelischen Geistlichen Christian Stalter. Beide baten um den Schutz Gottes, um alle Arbeiter und das gesamte Großprojekt vor Unfällen zu bewahren. In den Tagen vor der Meißelweihe war auf dem Bohrplatz bereits die rund 700 Tonnen schwere Bohranlage errichtet worden. Damit arbeiten sich die Spezialisten nun Stück vor Stück in die Tiefe – nach einer fünfjährigen Planungs- und Vorbereitungszeit. 

Ausgelegt ist der Bohrplatz auf sechs Bohrungen, die jeweils in Tiefen von 3.600 bis 4.000 Metern führen. Insgesamt wird so eine Strecke von bis zu 30.000 Bohrmetern angestrebt. Dank der guten geologischen Voraussetzungen erwarten die Fachleute, dass sie auf Tiefenwasser mit einer 

Temperatur von rund 130 Grad Celsius stoßen. Rund 200 Liter Wasser pro Sekunde sollen gefördert und zur Energieerzeugung genutzt werden. 

„Wir sprechen aber nicht nur von Kilometern im Erdreich, von Rohren, Pumpen und Temperaturen. Wir sprechen auch von einem uralten Antrieb der Menschheit – dem Streben nach dem Besseren“, sagte der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle. So strebt die Gemeinde Grünwald mit dem Projekt Laufzorn II danach, die vielfältigen Vorteile der Geothermie noch intensiver zu nutzen: Die Erdwärme ist unerschöpflich, sie verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sie sorgt für lokale Wertschöpfung und für langfristig niedrigste Betriebskosten. „Geothermie braucht keinen Wind und keine Sonne. Sie ist einfach da und wartet darauf, erschlossen zu werden“, so Lederle.

Mit der Geothermie-Anlage Laufzorn I, die als eine der bayerischen Pionieranlagen bereits seit 2011 in Betrieb ist, versorgt die Erdwärme Grünwald GmbH schon mehr als 2000 Liegenschaften. Und mit der überschüssigen Energie, die nicht für das Wärmenetz benötigt wird, wird sauberer Strom erzeugt.

Das Geothermie-Projekt Laufzorn II soll bis zum Winter 2027/28 fertiggestellt werden. Nach dem Abschluss der letzten Bohrung und dem Abbau der Bohranlage kann voraussichtlich 2026 mit dem Bau des Heizwerks begonnen werden. Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier.

Quelle:

Erdwärme Grünwald