Holzkirchen beschließt Geothermie-Projekt

11.04.2012

5.000 Meter wollen die Holzkirchener hinab in die Tiefe.

Der Holzkirchener Gemeinderat hat am 22. März einstimmig die Geothermie-Bohrungen beschlossen. Das 71 Millionen teure Projekt plant aus 5.000 Meter Tiefe in der Alten Au und am Teufelsgraben Thermalwasser zu fördern. Sechs Jahre läuft nun schon die Planung. Nun werden 17 Millionen Euro als Anschubfinanzierung von der Gemeinde bereitgestellt. Die 3D-Seismik und erste Grundstückskäufe haben bereits zwei Millionen Euro gekostet. Eine Nichtfündigkeitsversicherung besteht bei der Münchner Rück (Munich Re). Bereits nach zehn Jahren hofft die Gemeinde aus den Strom- und Wärmeverkauf erste Gewinne zu erwirtschaften.

Als nächsten Schritt werden die Gemeindewerke die 26 Millionen Euro teure Bohrung europaweit ausschreiben. Als gemeindeigenes Unternehmen genießen die Gemeindewerke das Vertrauen der Stadträte. „Gut, dass wir unsere eigenständigen Gemeindewerke haben“, so Robert Wiechmann, „das ist kein anonymer Großkonzern.“

Die zu erwartende Tagesförderung an geothermischer Energie entspricht 108 000 Litern Heizöl. „25 Prozent der Energie fressen zwar allein die Pumpen“, so Ulrike Küster, „aber es bleibt immer noch ein immenser Energiegewinn.“ Die Geothermie soll vor allem für die Stromgewinnung genutzt werden. „Ein großer Trumpf ist auch unser Fernwärme-Netz“, so Bürgermeister Josef Höß. „Vielleicht ist es einmal lohnender, Geothermie für Wärme statt für Strom zu nutzen.“

Nichts ist dem Zufall überlassen. „Wir waren sehr kritisch, drei auswärtige Experten haben alles nachgerechnet,“ so Marcus Ernst. Auch in der Bevölkerung findet die regenerative und nicht witterungsanfällige Geothermie breite Unterstützung. Diese Geothermie-Euphorie gelte es zu nutzen, so Thomas Hünerfauth. „Denn darin liegt das größte Potenzial, die Energiewende zu schaffen.“ (va)

Quelle: www.merkur-online.de