Der Einsatz von Tiefengeothermie eignet sich in den meisten Regionen Deutschlands, um Klimaneutralität zu erreichen und unabhängiger von Energieimporten zu werden. Langfristig könnten ein Drittel des Gasbedarfs für die Wärmeerzeugung ersetzt werden, so Prof. Henselka, Präsident des KIT und Vizepräsident für den Forschungsbereich Energie der Helmholtz-Gesellschaft. Demnach sei die Geothermie unverzichtbar und sollte mithilfe des GeoLaBs weiterentwickelt werden.
Das neuartige Untertage-Labor soll grundlegende Fragen der Reservoirtechnologie und Bohrlochsicherheit direkt im Untergrund erforschen. Ausgehend von einem bereits bestehenden Bergwerk ist hierfür ein etwa ein Kilometer langer Stollen geplant, der zu Kavernen – künstlich geschaffenen, unterirdischen Hohlräumen – führt. Dort sollen kontrollierte Hochfluss-Experimente, das sind Strömungsversuche mit für die Geothermie relevanten Fließraten, unter einer Gesteinsschicht von ca. 400 Metern durchgeführt werden. So können thermische, hydraulische, chemische und mechanische Parameter erfasst werden, welche das grundlegende Verständnis geothermischer Transportprozesse, sowie die Sicherheitsforschung im Bereich vorantreiben können.
Die Helmholtz-Gemeinschaft investiert 35 Millionen Euro an strategischer Ausbauinvestition in das Projekt, während das KIT eine Kooperation mit der Bundesgesellschaft für Endlagerung GmbH (BGE) eingeht. Letztere soll ermöglichen gleichzeitig allgemeine Erkenntnisse für die nukleare Endlagerung zu erlangen.