Neuer Bohrkopf des Geoforschungszentrums Potsdam reduziert Probebohrungen

09.10.2009 | Reservoirerschließung | Enerchange

Geowissenschaftler aus Potsdam haben jetzt ein Verfahren zur Geothermie-Exploration entwickelt, das auch die Investitionskosten bei Großprojekten deutlich senken kann. Die Forscher um Katrin Jaksch vom Deutschen Geoforschungszentrum haben einen Bohrkopf für Sondierungen erfunden, der die Zahl der Probebohrungen reduziert.

Üblicherweise klären seismische Experimente mit künstlichen Mini-Erdbeben an der Oberfläche, wo im Untergrund Warmwasserreservoire zu finden sind. Darauf aufbauend werden die Sondierungsbohrungen abgeteuft. Diese Oberflächensysteme erreichen allerdings nur eine vertikale Tiefenauflösung von 30 bis 60 Metern. "Das ist für eine genaue Auffindung von geothermischen Reservoiren recht ungenau", sagt Jaksch. Ihr neues Erkundungssystem kann während des Bohrens die geologischen Strukturen in Bohrrichtung genauer auflösen.
Das System wird an einem Punkt nahe dem Bohrmeißel installiert, es beinhaltet die seismische Quelle und auch den Empfänger. Es ermöglicht, den Bohrverlauf während des Bohrens an die tatsächliche Geologie anzupassen und damit gezielt thermalwasserführende Zonen anzusteuern. Schon während der Bohrung kann der Geologe die Bohrrichtung ändern, wenn die seismischen Signale im Bohrkopf anzeigen, dass die gesuchte Lagerstätte weiter rechts oder links liegt. 

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