Nach der Liefervereinbarung mit dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution in der vergangenen Woche schließt Vulcan Energy Resources nun einen Abnahmevertrag mit der Renault Group ab. Dieser sieht eine jährliche Liefermenge von bis zu 17.000 Tonnen Lithium ab 2026 vor. Damit können Batterien für schätzungsweise 1,3 Millionen Elektroautos hergestellt werden. Der Vertrag mit Renault hat eine Laufzeit von fünf Jahren und kann verlängert werden, wenn beide Seiten zustimmen.
Emissionsfreie und wasserschonende Lithiumgewinnung im Oberrheingraben
Renault habe sich für Vulcan Energy Resources aufgrund der emissionsfreien Lithiumgewinnung im Oberrheingraben entschieden, wird der Einkaufschef der Renault-Gruppe, Gianluca De Ficcy, von electrive.net zitiert. Um die nachhaltigsten Fahrzeuge im Markt anzubieten, müsse die ökologische Verantwortung auch für die Lieferanten des Batterierohstoffs gelten.
Vulcan Energy Resources hat mit dem Zero Carbon Lithium-Projekt ein innovatives Verfahren entwickelt, um die weltweit erste CO2-freie Lithiumgewinnung aus den Tiefenwässern des Oberrheingrabens zu ermöglichen. Dabei wird an einer bestehenden Geothermieanlage das Lithiumhydroxid aus den geförderten Tiefenwässern extrahiert, und diese wieder zurück in den Untergrund gepumpt. Mit der dabei gewonnenen Wärme, die zum Heizen oder zur Stromerzeugung genutzt wird, lassen sich die Förderkosten decken. Zudem ist der gesamte Förderprozess unabhängig von fossilen Brennstoffen und verbraucht nur wenig Fläche und Wasser. Insbesondere der Lithium-Abbau in Südamerika und Australien ist sehr wasserintensiv. Nach Schätzungen verfügen die Tiefenwässer des Oberrheingrabens über genug Lithium, um Batterien für mehr als 400 Millionen Elektroautos herzustellen.
Die Lithium-Nachfrage ist riesig.
Für die Automobilindustrie werden solche Lithium-Vereinbarungen immer wichtiger. Fast alle Autobauer weltweit lassen die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotor in den nächsten 15 Jahren auslaufen. Laut einer Berechnung des Center Automotive Research könnten für den Fall, dass die Nachfrage nach Lithium sprunghaft ansteigt, Batteriezellen für fast 15 Millionen Elektroautos in den nächsten sechs Jahren fehlen.