RWTH Aachen will Geothermie von Kohlezechen nutzen

30.12.2011

Die Hochschule in Aachen plant die vorkommende Wärme der Abraumhalden im Ruhrgebiet zu nutzen.

Unter der Leitung von Sylvia Kürten bohrte das Institut für Geotechnik in eine seit 1943 brennende Kohlehalde im westlichen Ruhrgebiet in bis zu 25 Metern Tiefe. Die Temperaturen in der Bohrung lagen zwischen 60 und 430 Grad Celsius. "Der Anteil der Restkohle beträgt in dieser Halde etwa zehn Prozent", so Sylvia Kürten. "Sie wird wahrscheinlich noch Jahrzehnte brennen." Zur Nutzung dieser Wärme verlegten die Forscher drei Erdsonden in die Halde. Über einen geschlossenen Wasserkreislauf können diese drei Sonden rund acht Kilowatt Wärmeleistung bereit stellen. Die Energie will der Betreiber der Halde zum Heizen einzelner Bürogebäude auf dem Gelände nutzen.

Dieses System könnte für die weltweit unzähligen glimmenden Kohlehalden und Mülldeponien zur Energiegewinnung genutzt werden.

Ein Wermutstropfen bleibt: Für die Stromerzeugung kann dieses System nicht eingesetzt werden, da die Schwelbrände die benötigten 120 Grad Celsius nicht permanent bereit stellen. (va)

Quelle: www.finanznachrichten.de