„Wir freuen uns, dass wir es durch eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Polling, der Stadt Mühldorf am Inn, dem Bergamt Südbayern, dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, den einzelnen Fachbehörden des Landratsamtes Mühldorf sowie den Grundstückseigentümern und Anwohnern geschafft haben, das richtungsweisende Projekt ohne größere Schwierigkeiten beginnen zu können.“, so Bernhard Gubo Projektleiter der Projektgesellschaft.
Die hydrothermale Tiefengeothermie benötigt immer mindestens eine Bohrung, die natürlich vorhandenes heißes Wasser aus der Tiefe fördert und eine weitere Bohrung, in der das abgekühlte Wasser wieder in die Entnahmeschicht zurückführt. Damit wird das Volumen in der wasserführenden Schicht nicht verändert und ein Betrieb über Generationen hinweg wird ermöglicht.
Die etwa acht Monate dauernden Bohrungen werden von spezialisierten und bergrechtlich zugelassenen Bohrfirmen realisiert. Die behördlichen Auflagen sind dabei sehr hoch, was Grundwasserschutz, Vermeidung von Erschütterungen, Schallemissionen und Naturschutz anbelangt.
In Polling sollen ca. 55 Millionen Euro in die Bohrarbeiten und den ersten Ausbau des Fernwärmenetzes investiert werden. Der Bund bezuschusst das Vorhaben im Rahmen der Bundesfördermittel Effiziente Wärmenetze. Aus der Tiefe Pollings sollen nach aktuellen Planungen ca. 30 MW thermische Leistung gefördert werden, ganz unter dem Motto: „Energie aus der Region für die Region“.
Bevor voraussichtlich Mitte 2025 mit der Wärmelieferung begonnen werden kann, sind noch die Fernwärmenetze zu und in den Ortschaften zu planen. Zum Teil wurde hiermit schon begonnen. Auch laufen zwischen dem Projektträger und den umliegenden Kommunen bereits Verhandlungen über eine Belieferung der geplanten Fernwärmenetze.
Bei einer ausreichenden Fündigkeit der Bohrungen wird im nächsten Schritt eine Energiezentrale direkt neben dem Bohrplatz beantragt und gebaut. Geplant ist zudem, eine PV-Anlage am teilweise rückgebauten Bohrplatz zu errichten, die den Strombedarf der Geothermieanlage decken soll.
Nach Abschluss des Bohrplatzbaus, der 3-4 Monate in Anspruch nehmen wird, steht für September der Bohrbeginn an, der mit einem Tag der offenen Tür für alle interessierte Bürger verbunden werden soll. Das vorgesehene Bohrgerät ist derzeit bereits bei einem Projekt in der Gemeinde Halsbach im Einsatz. „Wir haben uns für die Firma Anger’s Söhne aus Hessisch Lichtenau als Bohrfirma entschieden, weil diese mit das leiseste Bohrgerät und eine Bohrmannschaft hat, die in Bayern schon viele Geothermieprojekte ohne Zwischenfälle realisiert hat.“, so Bernhard Gubo.
Erdwärme Inn