Geplante Förderbohrung in Prenzlau

16.05.2025 | Geothermiekraftwerk | Enerchange

Laut IWR Online treiben die Stadtwerke Prenzlau die lokale Wärmewende weiter voran. Gemeinsam mit der Daldrup & Söhne AG, einem Spezialisten für Tiefbohrtechnik, starten sie ein Projekt zur Nutzung von klimafreundlicher Fernwärme aus Geothermie. Geplant ist die Reaktivierung einer bestehenden Bohrung als Injektionsbohrung sowie der Abteufung einer neuen Förderbohrung bis in rund 1.000 Meter Tiefe. Das Auftragsvolumen beträgt rund 5,2 Millionen Euro. Der Bohrbeginn ist für das dritte Quartal 2025 vorgesehen.

Geplante Dublette 

Die geplante geothermische Dublette soll künftig bis zu 5.500 Haushalte in Prenzlau mit Fernwärme beliefern. Das Vorhaben wird durch Mittel der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) unterstützt. Bernd Daldrup, Vorstand der Daldrup & Söhne AG, dass dieses Projekt ein wegweisendes Zeichen ist, gerade in Ostdeutschland, wo der Anteil der Fernwärme bereits vergleichsweise hoch ist. 

Standort der Heizzentrale 

Bereits im März 2024 kündigte die K21 media GmbH an, dass die neue geothermische Heizzentrale auf dem Gelände des bestehenden Heizhauses am Thomas-Müntzer-Platz errichtet werden soll. Dort soll künftig 44 Grad Celsius warmes Thermalwasser gefördert werden.

Historischer Rückblick 

Die Stadt Prenzlau blickt auf eine lange Tradition in der Nutzung von Erdwärme zurück: Bereits in den 1980er-Jahren wurde eine erste geothermische Heizzentrale in Betrieb genommen. Nach der politischen Wende wurde der Betrieb jedoch eingestellt. Heute existieren auf dem Stadtgebiet drei Bohrungen, die in den Jahren 1986 bis 1994 abgeteuft wurden und nun im Rahmen des neuen Projekts wieder in den Fokus rücken.