Bohrauftrag für Geothermieprojekt in Holzkirchen vergeben

20.09.2015 | Hydrogeothermie | Jochen Schneider

Im September will die Geothermie Holzkirchen GmbH mit dem Bau des Bohrplatzes beginnen. Die Bohrbarbeiten, die ab Feburar 2016 geplant sind, wurden jetzt an die Celler Firma ITAG vergeben.

Der Bohrplatz ist östlich von Holzkirchen, in der alten Au, direkt an der Bundesstraße 318, die von der Bundesautobahn A8 ins Tegernseer Tal führt. In diesem Monat will die Geothermie Holzkirchen GmbH mit der Herrichtung des Bohrplatzes beginnen. Die Genehmigung für Bohrplatzbau und erste Bohrung wurden bereits von der Regierung von Oberbayern erteilt.

Für die Bohrung bis in 5.000 Meter Tiefe mit einer Bohrstrecke von 5.600 Meter wurde jetzt der Bohrauftrag vergeben. Die Firma ITAG, die schon in Sauerlach und auch in St. Gallen gebohrt hat, wird die Bohrarbeiten ausführen. Neben dem Bohrauftrag wurden auch weitere Gewerke vergeben, unter anderem wurde auch das Casing bestellt. Wie das Nachrichtenportal Merkur.de berichtet konnten Kosten bei der Vergabe der Aufträge eingespart werden.

Die erste Bohrung mit Kosten in Höhe von 10,7 Millionen Euro muss die Gemeinde aus dem Etat decken. Bei Erfolg, das heißt bei einer Thermalwasserfündigkeit mit einer Förderrate von 65 Liter pro Sekunde und einer Temperatur von 140 Grad Celsius, wird dann ein Bankenkonsortium ein Darlehen in Höhe von 28,6 Millionen Euro bereit stellen. Dieses hat die GEA (Gemeindliche Einrichtungen und Abwasser Holzkirchen), eine Gemeindetochter und Anstalt des öffentlichen Rechts, beschafft. "Die GEA bekommt fast so günstige Zins-Konditionen wie die Gemeinde selbst", wird Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis auf Merkur.de zitiert, "eine GmbH müsste mehr Zinsen zahlen."  Die Gemeinde leitet das Investment über die Gemeindewerke an deren 100-prozentige Tocher, die Geothermie Holzkirchen weiter. Die Investitionskosten für das Projekt sind insgesamt mit 40 Millionen Euro veranschlagt.

Für 2017 soll dann das Kraftwerk in Betrieb gehen, um noch von dem aktuellen EEG-Vergütungssatz ohne die Degression zu profitieren. "Wir planen das Kraftwerk jetzt schon, um keine Zeit zu verlieren", sagt Albert Götz, der Geschäftsführer der Geothermie Holzkichen auf Merkur.de. Sollte man das sehr ehrgeizige Ziel 2017 verfehlen, wäre das zwar schmerzlich, führt Bürgermeister Olaf von Löwis, der das Projekt von seines Vorgängers weiterführt auf Merkur.de weiter aus, "aber deswegen stürzt die Wirtschaftlichkeit nicht ab."

Quelle:

Merkur.de

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