Karriere und akademischer Weg
Mit seinem Arbeitsantritt bei der Fraunhofer IEG beendet David Bruhn seine mehr als zehnjährige Mitherausgeberschaft der Fachzeitschrift Geothermics sowie seine Tätigkeit am GFZ Helmholz-Zentrum in der Abteilung Geoenergie, die er über 20 Jahre lang ausübte. Im Laufe seiner Karriere war Bruhn an mehreren EU-Projekten und internationalen Gremien beteiligt, darunter die European Energy Research Alliance (EERA), die European Technology and Innovation Platform on Deep Geothermal Energy (ETIP-DG) und die SET Plan Deep Geothermal Implementation Working Group.
Zusätzlich ist David Bruhn weiterhin als Professor für „Geothermales Ingenieurbauswesen“ an der TU Delft in den Niederlanden aktiv. Dabei umfasst sein Forschungsgebiet insbesondere die mechanischen Gesteinseigenschaften, welche beispielsweise für die Erschließung und den Betrieb untertägiger Lagerstätten einschließlich der tiefen Geothermie essentiell sind.
Mithilfe seines Studiums an mehreren Universitäten im In- und Ausland, wie der Universität Stuttgart und der University of Edinburgh, sowie seiner Promotion an der ETH Zürich und seines Studienabschlusses an der TU Clausthal als Diplom-Geologe konnte David Bruhn bereits zu seiner Studienzeit ein breites internationales Netzwerk an akademischen Kontakten aufbauen. Zudem untersuchte er im Rahmen eines DFG-Stipendiums an der University of Minnesota die plastische Deformation tiefer Gesteinsschichten.
Verknüpfung von Grundlagenforschung und Anwendungsforschung
Ziel der Fraunhofer IEG ist primär der Aufbau klimaneutraler Energiesysteme aus nachhaltigen Quellen für die Zukunft. Dabei gilt es, die bisherige Grundlagenforschung David Bruhns mit der Anwendungsforschung der Fraunhofer IEG zu kombinieren. Dies beinhaltet auch die Errichtung diverser Forschungsinfrastrukturen für die Erkundung und Erschließung geologischer Strukturen und Ressourcen im Untergrund. Derzeit besteht die Forschungsumgebung der Fraunhofer IEG aus einer Vielzahl von Kompetenzen, speziellen Einrichtungen, Reallaboren und einem Großgerätelabor.
Aktuell werden in den Reallaboren des Rheinlands und des Ruhrgebiets die hydrothermalen Potenziale und Reservoirprozesse im Untergrund untersucht. Zudem werden mit der Durchführung von Referenzbohrungen von über 5000 m Tiefe Bohr- und Reservoirtechniken erprobt, welche der Erschließung dichter Gesteinsformationen im tieferen Untergrund dienen.
Laut Bruhn, bieten die geologischen Strukturen im Untergrund dieser Regionen hohes Potenzial, um den Herausforderungen des Klimawandels und der voranschreitenden Energiewende entgegenzutreten. Dabei können die geoglogischen Strukturen des Untergrunds sowohl als Wärme- und Rohstoffquelle als auch in Form eines Pufferspeichers für Wärme und Wasserstoff nutzbar gemacht werden.