Immer deutlicher zeigt sich, wie existenziell notwendig schnelle und ambitionierte Fortschritte beim Klimaschutz sind. Die tiefe Geothermie kann hier sowohl bei der Strom- als auch bei der Wärmeerzeugung eine wichtige Stütze für die Energiewende sein.
„Das Potenzial der Tiefengeothermie für eine klimafreundliche Energiegewinnung ist gewaltig“, sagt Dr. Jochen Schneider vom Veranstalter Enerchange. „Gerade im Osten Bayerns erkennen dies mehr und mehr Landkreise und Kommunen, so dass ein neuer geothermischer Hotspot entsteht. Gerade erst wurde hier die Geothermieanlage in Garching an der Alz in Betrieb genommen, die wir im Rahmen der GeoTHOUR auch besuchen wollen. Wir freuen uns, beim diesjährigen Praxisforum Geothermie.Bayern die sich aktuell entwickelnden Projekte und beispielhafte bestehende Anlagen zu präsentieren.“
27. Oktober – technische Aspekte
Da wegen der Pandemiesituation voraussichtlich nur 60 Personen zugelassen sein werden und deshalb parallele Foren wenig sinnvoll sind, bekommen die technischen Themen nun ausreichend Raum am Nachmittag des 27. Oktobers. Zwei spannende Workshops beschäftigen sich mit der Bohrlochintegrität sowie Herausforderungen beim Betrieb von Geothermieanlagen.
In Abhängigkeit von der Covid-19 Situation bietet am Abend die Praxisforum Lounge Gelegenheiten, in gemütlichem Ambiente Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und sich auszutauschen.
28. Oktober – Politik und Praxis
Der Kongresstag eröffnet mit politischen Themen, wie der lange angekündigten Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW), die nun endlich an den Start gehen soll.
Praktische Beispiele zur geothermischen Wärmeversorgung zeigen die Optionen der mitteltiefen und tiefen Geothermie auf. Ein großes Potenzial schlummert auch noch in der geothermischen Versorgung von Gewächshäusern – idealerweise im Zusammenschluss mit kommunalen Wärmenetzen, wie im ostbayerischen Polling geplant.
Preisverleihungen nach der Mittagspause
Schon am frühen Nachmittag würdigt der „Geothermische Energiepreis Bayern“ die erfolgreichsten Geothermieanlagen in Bayern in den Kategorien Wärme sowie der kombinierten Strom- und Wärmenutzung. Wie auch in den Vorjahren zeigt die alljährliche Betreiberabfrage von Enerchange, dass nicht nur die ausgezeichneten Geothermieanlagen, sondern die gesamte geothermische Energiegewinnung in Bayern sich auf Erfolgskurs befindet.
An die Nachwuchswissenschaft wendet sich der Christian-Hecht-Preis, der 2021 zum vierten Mal verliehen wird. Er prämiert die beste nachwuchswissenschaftliche Arbeit im Bereich der angewandten Tiefengeothermie und ist unter anderem von den Pfalzwerken geofuture gestiftet.
Stromproduktion als Einstieg in die Wärmeversorgung
Der Nachmittag des Kongresstages widmet sich der kombinierten Strom- und Wärmeversorgung und stellt beispielhafte Projekte vor. Die Stromgewinnung ist dabei der Einstieg, da das EEG ab der Inbetriebnahme des Kraftwerks die Stromvergütung in voller Höhe der produzierten Energie garantiert. „Das EEG gibt den Geldgebern die Sicherheit der Amortisation der Investition. Ergänzend wird dann eine regionale Wärmeversorgung aufgebaut. Diese sichert spätestens nach Auslaufen der EEG-Vergütung einen weiterhin kostendeckenden Betrieb“, verdeutlicht Benjamin Richter vom Gold-Sponsor des Praxisforums Geothermie.Bayern Rödl & Partner.
Dass dieses System funktioniert, zeigt sich aktuell an der Geothermieanlage der Stadtwerke München in Kirchstockach, die nach acht Jahren Stromerzeugung nun auch Wärme auskoppelt und die Fernwärmenetze der umliegenden Gemeinden versorgt. Vor allem im Sommer und mit aller überschüssigen Energie wird aber nachhaltig Strom gewonnen. Die Preise für Grundlaststrom haben sich in den letzten Monaten verdoppelt, auch hier wird deutlich, wie wichtig CO2-freier Geothermiestrom zukünftig sein wird. Gerade für ländliche Gebiete ermöglicht die kombinierte geothermische Strom- und Wärmeerzeugung den Aufbau und Betrieb einer dekarbonisierten Fernwärmeversorgung.
29. Oktober – GeoTHOUR
Am 29. Oktober rundet die GeoTHOUR das Praxisforum Geothermie.Bayern mit einer Exkursion zu einer Geothermieanlage ab. Faszinierend ist es, die ausgereifte Technik in Betrieb zu sehen; kompetente Ansprechpartner:innen stehen für Fragen bereit. Die Fahrt von Pullach aus erfolgt im bequemen Reisebus mit ausreichend Sitzabstand.
Frühbucherrabatt endet am 31. Juli
Bis zum 31. Juli gilt noch der Frühbucherrabatt. So kostet die Teilnahme am Kongresstag 470,- Euro statt regulär 540,- Euro. Der Workshoptag, die GeoTHOUR sowie die Online-Teilnahme kosten jeweils 235,- statt 270,- Euro. Das Komplettpaket mit Workshops, Kongress in Pullach und GeoTHOUR gibt es für 860,- statt 1.000,- Euro. Reduzierte Tarife gelten zudem für den Kongresstag für Vertreter:innen von Kommunen, Behörden und kommunalen Verbänden sowie an einer Hochschule eingeschriebene Studierende.
„Wir sehen dem Austausch mit unseren Gästen beim Praxisforum Geothermie.Bayern mit Freude entgegen“, sagt Dr. Jochen Schneider. „Das Bürgerhaus in Pullach hat sich letztes Jahr als Veranstaltungsort bewährt und auch zum Format der Online-Teilnahme haben wir sehr positives Feedback erhalten. Die Tiefengeothermie in Bayern ist bundesweit führend – genießen auch Sie einen spannenden Kongress in diesem anregenden Umfeld.“
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.praxisforum-geothermie.bayern
Enerchange