Die Geothermische Dekade

01.06.2020 | Jochen Schneider

Die IGA-Geschäftsführerin Marit Brommer spricht in einem Interview mit dem amerikanischen Blog "The Heat Beat" unter anderem über das Problem des fehlenden politischen Einfluss der Geothermiebranche, Kooperation der Tiefengeothermie mit der Öl- und Gasindustrie sowie die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten.

IGC Online Meeting

Der Blog The Heat Beat thematisiert die Zukunft der geothermischen Energie aus verschiedenen Perspektiven mit Interviews. Erklärtes Ziel ist es Innovatoren, Unternehmer, Forscher und Vordenker ins Rampenlicht zu rücken, die die Zukunft der Geothermie einläuten werden.

Bild entfernt.In einem Interview von letzter Woche spricht die IGA-Geschäftsführerin Marit Brommer über die Entwicklung der Geothermie weltweit und wird zur Entwicklung in den nächsten fünf bzw. zehn Jahren gefragt:

"Ich bin überzeugt, dass dies DAS JAHRZEHNT für Geothermie ist. Die kommenden zehn Jahre werden von entscheidender Bedeutung sein, denn seien wir ehrlich, wenn wir jetzt an diesem Wendepunkt in der Geschichte nichts bewirken, werden wir wahrscheinlich eine kleine Industrie bleiben.

In den kommenden fünf Jahren würde ich mir eine Koalition von Energiepartnern wünschen, die zusammenarbeiten werden, um die Geothermie voranzutreiben und die Fähigkeiten und Kompetenzen der unterirdischen Dienstleistungsbranche zu nutzen - Bohren, Ausrüstung und Exploration. Es wäre hervorragend zu sehen, wie Energieversorger mit Geothermie Wert und Stabilität in ihren Portfolios schaffen und Menschen und verwandte Industrien mit Strom, Wärme und sogar sekundär gewonnenen Produkten wie Lithium- und Selten-Erden, grünem Wasserstoff und wer weiß - sogar Bitcoins versorgen!

In den kommenden zehn Jahren würde ich gerne sehen, dass alle geothermischen Angebote auf ganzer Linie vollständig in Gemeinden und Städte integriert sind. Geothermische Wärmepumpen und die Direktnutzung, die in Bauvorschriften eingebettet und automatisch in Gebäudeentwürfe integriert sind. Regionale geothermische Grundlastkraftwerke, die das Netz versorgen. Geothermisch gewonnenes Wärme und Kälte wird in Gewächshäusern genutzt, um die lokale Lebensmittelproduktion zu steigern. Die Einnahmen, die im kommenden Jahrzehnt erzielt werden, können reinvestiert werden, um die „verrückten Träume“ für die Zukunft voranzutreiben - wie die Nutzung aktiver Vulkane für die Energiegewinnung, die Nutzung von Offshore-Geothermie-Anlagen zur Stromerzeugung und die Erzeugung von Geothermie auf dem Mars!"

Das vollständige Interview ist im Blog The Heat Beat zu finden.

Quelle:

The Heat Beat

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