Geologischer Dienst NRW informiert zu Geothermie-Forschungsbohrung in Krefeld

31.01.2025 | Erkundung & Analyse

Der Geologische Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen hat zu einer Informationsveranstaltung über die Forschungsbohrung zur Erkundung des Erdwärmepotenzials in Krefeld eingeladen. Auf dem Parkplatz des Stadthauses am Konrad-Adenauer-Platz soll die Bohrung erfolgen. Nun erhielten die Anwohner die Gelegenheit, ihre Fragen zu der Bohrung zu stellen. 

Der Geologische Dienst rückte dafür eigens mit einem Coffee-Bike an, und ,,wir haben einen Ballon aufsteigen lassen, der zeigt, wo die Bohrung stattfinden wird“, sagt Ingo Schafer vom Geologischen Dienst laut dem Bericht der Rheinischen Post. Dabei zeigt Schäfer in Richtung der Schrebergarten, an deren Ende ein dicker gelber Ballon hinter den Bäumen schwebt.


Brigitte Opbrock ist besonders interessiert. Die Seniorin erstaunt die Geologen dabei durch ihr Wissen. Dass es eventuell einmal zu einer erhöhten Geräuschkulisse kommen könnte, wie es Jochen Schneider von der Agentur Enerchange beschreibt, tangiert sie nicht. Sie habe eine Dreifachverglasung, bemerkt die Seniorin gelassen. Zumal sie gerade auch erfahren hat, dass es eine zehn Meter hohe Lärmschutzwand rund um die Bohrung geben wird. Überhaupt reagieren die Anwohner, die sich die Zeit nehmen, an die Stehtische stellen und sich mit der Bohrung auseinandersetzen, entspannt. 


„Mit unserer Forschungsbohrung erhalten wir wichtige Informationen über die Beschaffenheit eines bestimmten, potenziell für eine geothermische Nutzung geeigneten Kalksteinhorizontes“, sagt Sören Stichling vom Geologischen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen. „Die Kalksteine der Kohlenkalk-Gruppe, die hier in einer Tiefe zwischen 400 und 725 Meter vermutet werden, sind es, die wir suchen.“

 

Positive Reaktionen aus der Bevölkerung
„Ich finde es gut. Wenn diese Bohrung ein positives Ergebnis bringt, können wir später vielleicht alle von der Geothermie profitieren. Ich bin ein großer Freund der Nachhaltigkeit“, lautet der Kommentar von Gerd Neumann. Er habe nichts gegen die Bohrung einzuwenden, schließt sich Dieter Verstappen an. „Ich hoffe, dass die Daten zum Vorteil ausgewertet werden können und die Energie wieder günstiger wird. Die Nebenkosten für Heizung und Strom sind schon extrem teuer“, sagt der Senior.


Es gibt auch Anwohner, die noch gar nichts von der geplanten Forschungsbohrung mitgekommen haben. Eine junge Frau, die, angezogen vom Coffee-Bike, stehen bleibt, ist ganz erstaunt, als sie erfährt, um was es geht. Für einige ist auch nicht klar, dass es eine reine Forschungsbohrung ist und es nach den Arbeiten auf dem Parkplatz genau wie früher aussehen wird. ,,Dort entsteht im Anschluss kein Heizwerk“, sagt Schäfer lächelnd. 

 

Gebohrt wird im März und April für rund sechs Wochen
Das Team vor Ort erklärt interessierten Bürgern die genauen Abläufe, die mit der Einrichtung des Bohrplatzes Ende Januar/Anfang Februar starten werden. Dazu wird neben der Lärmschutzanlage ein Bohrkeller eingerichtet, damit keine Schmierstoffe der Anlage die Erdschichten und das Wasser verunreinigen. „Der Mast unserer Anlage ist 60 Meter hoch. Der gelbe Ballon steht in genau dieser Höhe“, informiert Stichling. Gebohrt wird im März und April für circa sechs Wochen. Den Untersuchungen folgt der Rückbau der Anlage im Mai. Den Bürgerinnen und Bürgern werden im Laufe der Zeit auch Besichtigungen der Baustelle angeboten.
 

Quelle:

Rheinische Post