Geothermieanlage in Poing ist im Betrieb

06.12.2012 | Anlagenbetrieb | Elena Dittmann

Die Geothermieanlage in oberbayerischen Poing hat am 3. Dezember den regulären Betrieb aufgenommen und kann circa 70 Prozent des Wärmebedarfs der Gemeinde abdecken. Das Projekt ist das erste dieser Art, das der Energiekonzern E.on alleine betreibt. Der Konzern hat rund 31 Millionen Euro investiert.

Nach vier Jahren Bau- und Probezeit, die auch mit einigen Rückschlägen verbunden war, ist die oberbayerische Gemeinde Poing-Nord nun fast autark in Bezug auf fossile Brennstoffe. Peter Wendler, Sprecher der E.on Bayern Wärme GmbH, berichtet, dass die Schüttung bei 80 Liter pro Sekunde liege und die Wassertemperatur etwa 76 Grad Celsius betrage. Durch die Geothermie könne 70 Prozent des Wärmebedarfs abgedeckt werden. Die verbleibenden 30 Prozent produziere die umgebaute Heizzentrale mit drei neuen Gaskesseln, die die Geothermie in den kalten Wintermonaten absichere, wenn das Thermalwasser nicht für die Versorgung ausreiche. Die Preise für Fernwärme liegen laut E.on unter jenen für fossile Energien und könnten durch die Geothermie stabil gehalten werden.

Poing-Nord ist mit dem neuen Ortszentrum, dem Gewerbegebiet und den Neubaugebieten am Bergfeld ans Fernwärmenetz angeschlossen - laut E.on sind es insgesamt etwas mehr 330 Objekte. Die dafür notwendigen Leitungen haben eine Gesamtlänge von etwa 13 Kilometern. Der Bau- bzw. Bohrbeginn fand 2008 statt. Wegen immer wieder kehrender Anfragen aus Poing-Süd hat die E.on Bayern Wärme GmbH im Sommer eine Fernwärmeleitung unter die Bahnlinie hindurch in den alten Teil der Gemeinde verlegt. Ob in Poing-Süd Objekte angeschlossen werden bzw. ob hier ebenfalls ein komplettes Fernwärmenetz installiert werden könnte, stehe laut Auskunft von E.on und Bürgermeister Albert Hingerl allerdings noch nicht fest, laut merkur-online.

Aufgrund der Verstopfung der Bohrlöcher durch Gesteinssedimente waren in der Probezeit Nachbesserungs- und Reparaturarbeiten notwendig geworden, welche laut Wendler alle behoben worden sind.

Quelle:

merkur-online

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