Stadtwerke Flensburg und Innargi erkunden Potenzial für geothermische Energie

12.05.2023 | Enerchange

Die Stadtwerke Flensburg und der Geothermie-Entwickler Innargi werden untersuchen, ob der Untergrund Flensburgs genügend Potenzial für eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit Erdwärme bietet. Dies wäre ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg der Stadtwerke Flensburg zur Klimaneutralität.

Das Unternehmen Innargi A/S und die Stadtwerke Flensburg haben am 11. Mai 2023 eine erste Absichtserklärung unterzeichnet, die die weiteren Schritte zur Umstellung eines Teils der Flensburger Fernwärmeversorgung auf klimaneutrale Geothermie Energie definiert.
Dirk Thole, der Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, sieht in der Geothermie einen geeigneten Baustein für die Klimaneutralität: "In unserem Transformationspfad haben wir uns vorgenommen dass wir spätestens 2035 klimaneutral sind. Das geht nicht von heute auf morgen oder mit nur einem Schritt, sondern basiert auf vielen verschiedenen Bausteinen. Wenn sich herausstellt, dass Flensburgs Untergrund genügend Potenzial für geothermische Energie hat, wäre das ein großer Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität."
Karsten Müller-Janßen, Leiter des Bereichs Anlagenbau und Projekte bei den Stadtwerken Flensburg, ergänzt: "Im besten Fall könnten wir mit Geothermie bis zu 25 Prozent der Flensburger Fernwärmeversorgung abdecken. Das wäre ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität, denn Geothermie ist eine geeignete Ergänzung zu unseren geplanten großen Meerwasserwärmepumpen."

"Das Innargi-Team und ich freuen uns über diese grenzüberschreitende Kooperation mit den Stadtwerken Flensburg", sagt Hildigunnur Thorsteinsson, Chief Technical Officer (CTO) von Innargi. "Wir sind fest davon überzeugt, dass die Geothermie eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung spielen wird, und sind stolz darauf, die Stadtwerke Flensburg auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. In einem ersten Schritt müssen wir zunächst herausfinden, wie die Bedingungen im Untergrund aussehen, um zu beurteilen, ob die Ressourcen unter Flensburg für die geothermische Fernwärmeerzeugung ausreichen", so Thorsteinsson.

Bewertung des Untergrundes

Dazu gehört auch die Bestimmung eines optimalen Standorts für die mögliche Tiefenbohrung und die Einbindung der Wärme in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Flensburg. Zusammen mit allen anderen geplanten Untersuchungen wird es etwa ein Jahr dauern, bis alle notwendigen Daten zur Verfügung stehen. Dann werden die Projektpartner bewerten, ob das Flensburger Geothermiepotenzial ausreicht, um Fernwärme zu einem wettbewerbsfähigen Preis produzieren zu können.
Fällt das Ergebnis positiv aus, sollte einer vertraglichen Vereinbarung über den Bau und Betrieb eines geothermischen Heizwerks durch Innargi nichts im Wege stehen.

Innargi trägt die Kapitalkosten und das Bohrrisiko

Die Innargi A/S wird grundsätzlich für alle Erkundungsarbeiten und den Bau des geothermischen Heizwerks sowie dessen Betrieb verantwortlich sein. Innargi trägt auch die Investitionskosten und das Risiko für die Bohrung.
Die Stadtwerke Flensburg können die klimaneutrale Geothermie für ihre Fernwärmekunden abnehmen und in ihr Wärmenetz einspeisen, sie können aber auch nach eigenem Ermessen günstigere Wärmequellen nutzen.

Quelle:

ThinkGeoEnergy