Mit einer Investition von über 20 Millionen Euro möchten die Prenzlauer Stadtwerke innerhalb der nächsten vier Jahre geothermische Fernwärme für bis zu 5500 Haushalte erschließen. Dafür hat das städtische Unternehmen nun eine Förderhilfe von knapp 8,3 Millionen Euro aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erhalten. Den Scheck von über 8,289 Millionen Euro überreichte Staatssekretär Michael Kellner (B90/Die Grünen) persönlich am 19. Februar.
In Ostdeutschland gibt es bereits einige Fernwärmenetze, deren Anteil an der Wärmeversorgung bei etwa 30 Prozent liegt. In Westdeutschland liegt der Anteil aktuell bei 10 Prozent. Das Geothermie-Projekt in der Uckermark stelle einen „Leuchtturm“ der bundesweiten Vorhaben dar, welche den Klimaschutz voranbringen und die Wärmeversorgung bezahlbar machen.
Bisher wird das Prenzlauer Fernwärmenetz mit 82 Prozent zum Großteil von Erdgas gespeist. Dies soll sich künftig auf circa 60 Prozent Geothermie und 20 Prozent Abwärme aus einer Biogasanlage umlagern. Die Stadtwerke haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 unter der Nutzung von Wärmespeichern eine Wärmeversorgung aus 100 Prozent regenerativer Energie zu realisieren. „Es ist ein ganz besonderer Tag für Prenzlau", erklärte der Bürgermeister Hendrik Sommer. Damit habe sich die Entscheidung der Stadt vor 10 Jahren am Ausbau des Fernwärmenetzes festzuhalten, anstatt in Gas zu investieren als richtig herausgestellt.
Aktuell laufen die Arbeiten für den Bau der neuen geothermischen Heizzentrale. Die geplante Förderbohrung soll bis zu einer Tiefe von 1.000 Metern auf dem Gelände der Heizzentrale am Thomas-Müntzer-Platz niedergebracht werden. Sofern die Bohrung erfolgreich ist, könne an dem Standort künftig 44 Grad warmes Tiefenwasser erschlossen werden.