Altdorf bei Landshut

Projektgebiet:
Status
ruhend
TH 1 in m (MD)
611
TH 2 in m (MD)
780
Nutzungsart
Hydrothermal, Dublette
Temperatur in °C
65
Förderrate in L/s
88 - 115
Zielnutzhorizont
Oberjura

Quelle(n)

Messe beim Bohrturm in Altdorf; Quelle: www.altdorf-geothermie.de

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Das Projekt Altdorf in Bayern befindet sich auf einer geothermischen Anomalie, die den bisher höchsten bekannten geothermischen Gradienten in Deutschland aufweist.

In den Jahren 1976 und 1988 wurden zwei Erkundungsbohrungen (174 und 185 Meter) niedergebracht. In diesem Zusammenhang wurde ein geothermischer Gradient von 12,5 Grad Celsius pro 100 Meter festgestellt. Der Normalwert liegt bei 3 Grad Celsius pro 100 Meter. Aus diesem Aspekt ist die Region optimal für eine Geothermie-Anlage geeignet.

Bei einer Erkundungsbohrung im Jahr 2000 hat man in der Endteufe von 796 Meter eine Temperatur von 71 Grad Celsius gemessen. 2002 wurde das Thermalwasser als balneologisch nutzbar eingestuft. Im gleichen Jahr erteilte man den Bescheid für die Aufsuchungserlaubnis "Römerfeld". In der zweiten Hälfte des Jahres 2008 konnte die erste Bohrung Th1 auf 611 Meter abgeteuft werden. Die dort gemessenen Werte lagen mit 65 Grad Celsius und einer Förderrate zwischen 88 und 100 Liter pro Sekunde über den Erwartungen. Die Endteufe der Bohrung Thermal Altdorf 2 mit 780 Meter wurde im Juli 2012 erreicht. Der Pumpversuch im Oktober 2012  ergab eine Temperatur von 64 Grad Celsius bei einer Förderrate von 115 Liter pro Sekunde und einer minimalen Absenkung. Die zweite Bohrung soll als Reinjektionsbohrung genutzt werden.

Der Bau der Wärmeversorgung verzögerte sich bisher, da die Wirtschaftlichkeit der Anlage nochmals eingehend geprüft wurde. Ein Problem ist, dass sich nicht genügend Haushalte für einen Anschluss an die Fernwärme interessieren, um diese rentabel betreiben zu können. Für die Steag, die ursprünglich das Wärmenetz bauen und betreiben wollte, hätte eine Mindestanschlussleistung von neun Megawatt die unterste Grenze für einen wirtschaftlichen Betrieb dargestellt. Diese ist aktuell nicht erreicht. Beide Bohrungen sind dennoch prinzipiell jederzeit einsatzbereit.

Anzahl der Bohrungen
2