Schlagworte
Nachrichten zum Projekt
Weitere Projekte der Region
Das Geothermiekraftwerk war das erste geothermische Kraftwerk in Deutschland. Um die Bohrung weiter zu nutzen, wurde 1992 die Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH (Beteiligungen: Stadt Neustadt-Glewe: 47 Prozent; WEMAG AG: 45 Prozent; GTN Geothermie Neubrandenburg: 8 Prozent) zur Projektrealisierung und als zukünftige Betriebsgesellschaft gegründet. Bau und Inbetriebnahme wurden durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie, sowie die Hamburger Elektrizitätswerke AG, die mittlerweile in der Vattenfall AG aufgegangen ist, gefördert.
Zur Kapazitätserweiterung wurde 1993 eine weitere Bohrung niedergebracht. Die Inbetriebnahme des Heizwerks erfolgte ein Jahr später und sichert die Wärmeversorgung von rund 1.300 Haushalten und neun Gewerbebetrieben. Die Erdwärme hat bis 2023 circa 14,6 Mio m3 Thermalsole gefördert und 427,6 GWh Heizwärme erzeugt.
Im März 2000 ermöglichte die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eine Vergütung regenerativen Stroms und damit den Ausbau der Anlage mit einem ORC-Kraftwerk. Dieses gewann aus der überschüssigen Wärmeenergie Elektrizität. Im November 2003 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Bis 2010 lieferte das Kraftwerk Elektrizität mit einer Leistung von 210 Kilowatt für 500 Haushalte. Nach einem technischen Defekt musste der Betrieb jedoch eingestellt werden .
Die Betreibergesellschaft des Minikraftwerkes, die Erdwärmekraft GbR (Vattenfall Europe Berlin AG & Co. KG: 94,26 Prozent, WEMAG AG: 5,74 Prozent) realisierte den Bau der ORC-Anlage und wurde dabei durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Um die Leistung der Analge auszubauen, soll diese seit Anfang 2023 durch einen Side Track erweiter werden. Dies ist eine Ablenkbohrung, welche in einer Tiefe von 1.800 Metern von der bereitsbestehenden Bohrung abgeht. Dies soll dann einen neuen Nutzungshorizont in 2.350 Metern Tiefe erschließen. Der Analgenausbau wird von einer Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz durch rund 3 Millionen Euro unterstützt. Inzwischen wurde schon ein Bohrplatz gebaut und die Bohranalge aufgebaut. Bis Ende August 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Analge, mit einer Förderleistung von 120 m3/h, wieder in Betrieb genommen werden.