Audi in Ungarn will Geothermie nutzen

27.11.2014 | Internationale Projekte | Jochen Schneider

In unmittelbarer Nähe des Werks von Audi Hungaria, in Pér bei Győr, entsteht eine hochmoderne Geothermieanlage zur Gewinnung von Wärmeenergie. Audi Hungaria hat mit DDEnergy einen langfristigen Wärmeliefervertrag abgeschlossen. Der CEO von PannErgy, der Muttergesellschaft von DDEnergy, wird auf der IGC 2015 das Projekt vorstellen.

Mit der ersten von vier Bohrungen bis in 2.400 Meter Tiefe wurde bereits begonnen. In zwei Monaten soll sie abgeschlossen sein. Es wird eine Tiefengrundwassertemperatur von 100 Grad Celsius erwartet bei einer Förderate von 75 Liter pro Sekunde. Mit der Inbetriebnahme in gut einem Jahr soll die Geothermieanlage jährlich mindestens 82.000 Megawattstunden geothermischer Wärmeenergie an Audi liefern und damit etwa 60 Prozent des gesamten Wärmebedarfs des Unternehmens CO2 neutral decken und damit auch den CO2-Austoß senken.

"Energieeffiziente Produkte und eine ressourcenschonende Produktion haben beim Audi-Umweltschutz oberste Priorität", sagt Dr. Hubert Waltl, Produktionsvorstand der AUDI AG, in einer Pressemitteilung der Volkswagen AG. "Mit dem bewussten Einsatz von Rohstoffen und Energie gehen wir Schritt für Schritt den Weg hin zum CO2‑neutralen Standort. Die Mobilität der Zukunft muss CO2‑neutral sein – und das betrifft nicht nur die Antriebe unserer Automobile, sondern auch deren Herstellung."

Für die notwendige Effizienz und für geringere CO2‑Emissionen in der Produktion nutzt Audi Hungaria eine Fülle modernster Technologien. "Die Geothermie-Anlage ist nun ein weiterer wichtiger Meilenstein, um unsere Umweltziele am Standort Győr zu erreichen", betont Thomas Faustmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. "Bereits heute gehören wir zu den energieeffizientesten Unternehmen im ost‑mittel‑europäischen Raum."

Die AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. hat für das neue Projekt bereits 2013 einen Wärmeliefervertrag über 17 Jahre mit der ungarischen Firma DDEnergy, einer Tochter der PannErgy AG, abgeschlossen.

Die Bohrung in Pér markiert außerdem den Startschuss des "Geothermie-Projekts Győr", bei dem die Thermalaktivitäten für die gesamte industrielle Energieversorgung in der Region genutzt werden sollen. Die Investitionen umfassen neben dem Bohren der Brunnen auch den Ausbau des kompletten geothermischen Heizsystems.

Weitere Informationen zu dem Projekt wird Péter Tóth, der CEO von PannErgy, am 4. März 2015  im Forum "Perspectives of Geothermal Heat Utilisation" auf der 11. Internationalen Geothermiekonferenz vorstellen.

Quelle:

Volkswagen AG, Vortrag PannErgy auf der IGC 2014, Budapest Business Journal