Auf die fünf Ds kommt es an.

03.04.2019 | Karin Jehle

Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung, Demografie und Diversifizierung sind wegweisende Dimensionen für die Energiewirtschaft. Die internationale Beratungsfirma Rödl & Partner hat eine Studie zu dieser hochaktuellen Thematik erstellt.

Mehr als 50 Entscheidungsträger von Stadtwerken und Energieversorgern hat Rödl & Partner befragt und die Ergebnisse der Umfrage in einer Studie zusammengefasst. Die Resultate sprechen eine klare Sprache: Die Unternehmen müssen umdenken, um mit den gravierenden Auswirkungen der fünf Dimensionen Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung, Demografie und Diversifizierung auf ihr Kerngeschäft umzugehen.

Die Entwicklungen der 5-D greifen ineinander und sind eng miteinander verzahnt. Fakt ist, dass kein Energieversorger sich diesen Entwicklungen wird entziehen können. Das Motto „Was gestern gut war, ist auch heute gut” hat sich als Geschäftsprinzip mehr denn je überholt.

Frühzeitig Strategien entwickeln
Die „fünfdimensionalen Einblicke” der 5-D-Studie liefern aufschlussreiche Erkenntnisse und Impulse, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um das Unternehmen in diesem komplexen und vielschichtigen Umfeld auf Kurs zu halten. „Der Blick in andere Branchen hat gezeigt, dass ein disruptiver Wandel vor allem schnell vonstattengeht. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Energiesektor hier eine Ausnahme darstellt. Unternehmen sind deshalb gut beraten, frühzeitig entsprechende Strategien zu entwickeln”, kommentiert Anton Berger, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei Rödl & Partner.

Dekarbonisierung und Dezentralisierung
Einen erheblichen Einfluss auf unternehmensstrategische Entscheidungen von Energieversorgern haben die globalen und nationalen Klimaschutzziele. Die Bereitschaft zum Ausbau der Erneuerbaren Energien wächst. Vor allem im Bereich der Wärmeversorgung besteht mit Blick auf die Dekarbonisierung erhebliches Potenzial. Hinzu kommt: Eine regenerative Energieversorgung ist zumeist dezentral.

Digitalisierung
Zeitgleich fordert die digitale Transformation die Unternehmen heraus. Hier verfügt die Mehrzahl der Unternehmen immer noch über kein Umsetzungskonzept zur Digitalisierung ihrer Wertschöpfungsstufen bzw. ihres Unternehmens.

Demographie
Viele Mitarbeiter scheiden in den nächsten zehn Jahren aus den Unternehmen aus. Das macht eine Überprüfung der erforderlichen Wissenstransfers notwendig. Der Wettbewerb um die geeigneten Fachkräfte wird künftig zunehmen, auch wenn der Fachkräftemangel bei den Energieversorgern noch nicht überall angekommen ist.

Diversifizierung
Im Zuge der Diversifizierung von Geschäftsmodellen wird den Themen Smart City, Speichertechnologien/Regelenergie, ganzheitliche Quartiersentwicklung sowie Breitband/Telekommunikation eine hohe Bedeutung beigemessen. Darüber hinaus haben die Energieversorger großes Interesse daran, verstärkt Dienstleistungen für ihren meist kommunalen Gesellschafter zu erbringen.

Unternehmenserfolg langfristig sichern
„Aber nur wenn der eigene Standpunkt bestimmt, die Großwetterlage eingeschätzt und die Zielkoordinaten bekannt sind, können individuelle Schwerpunkte gesetzt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern”, verdeutlicht Anton Berger von Rödl & Partner.

Den lokalen Akteuren der Energiewirtschaft empfiehlt er, die Potenziale der 5-D vor dem Hintergrund der unternehmensindividuellen, insbesondere personellen und finanziellen, Ressourcen zu reflektieren und eine passgenaue Unternehmensstrategie daraus abzuleiten.

„Denkverbote darf es nicht geben”, hält Anton Berger mit Blick auf die Ergebnisse der 5-D-Studie fest. Ein „weiter so” werde nicht ausreichen, um die Zukunft der Unternehmen zu sichern.

Hier kann man nach Ausfüllen eines Formulars die Studie kostenlos herunterladen.
 

Quelle:

Pressemitteilung Rödl & Partner

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