Eine Terawattstunde grüne Wärme will badenova bis 2035 pro Jahr liefern. „Mit diesem Ziel leisten wir unseren Beitrag zur Wärmewende in der Region“, erklärt Vorstand Heinz-Werner Hölscher in der Pressemitteilung des Unternehmens und führt weiter aus: „Zum Einsatz kommt ein Mix grüner Wärmequellen wie Biomasse, Wärmepumpen, industrielle Abwärme oder eben Erdwärme.“ Daher sei das Projekt Erdwärme-BREISGAU ein wesentlicher Baustein für die Wärmewende. Ein eigens einberufener geologischer Expert:innenrat erarbeitet derzeit gemeinsam mit badenovaWÄRMEPLUS, welche Standorte sich besonders für eine Bohrung eignen. Ergebnisse sind im Herbst zu erwarten.
Nachdem 2021 per Gravimetrie das Projektgebiet eingegrenzt wurde (wir berichteten), fanden 2022 3D-seismische Messungen statt (wir berichteten ebenfalls). Die gewonnenen Daten werden nun durch den Expert:innenrat ausführlich bewertet und interpretiert. Der Rat besteht aus ausgewählten geologischen und geo-physikalischen Fachleuten verschiedener Fakultäten wie der TU Darmstadt, der Universität Basel oder dem Fraunhofer IEG. „Diese Experten verfügen über ein sehr spezifisches und auf die Region bezogenes Fachwissen zu Aspekten wie Tektonik, geologischem Reservoir oder der Zusammensetzung des Untergrundes“, erklärt Projektleiter Simon Laub in der Pressemitteilung. „Mit ihrer Hilfe konnten wir den Mehrwert der Datenauswertungen noch einmal immens steigern und viele zusätzliche interessante Schlüsse und Erkenntnisse ziehen“.
20 Megawatt Leistung aus tiefer Geothermie
In einem Interview mit der Badischen Zeitung ergänzt Laub, dass möglicherweise sogar mehrere geologisch interessante Zielgebiete in der Region vorlägen. Momentan konzentriere man sich darauf, zunächst eine Geothermieanlage zu realisieren, aber in der Zukunft sei auch eine Erweiterung denkbar. In der ersten Ausbaustufe rechne man mit 20 Megawatt Wärmeleistung. Wenn im Herbst dieses Jahres dann der Standort festgelegt sei, werde man ins Genehmigungsverfahren gehen, um dann Ende 2024 mit dem Bau des Bohrplatzes und 2025 dann mit den Bohrungen beginnen zu können. „Wir planen, gleich die richtigen Bohrungen durchzuführen“, zitiert die Badische Zeitung Simon Laub. „Probebohrungen sind aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll.“
In Betrieb gehen könnte die Geothermieanlage laut Zeitplan dann 2026/2027. Bestimmt seien die Wärmelieferungen primär für die Versorgung der Stadt Freiburg, die in vielen Quartieren bereits über Fernwärmenetze verfügt. Doch auch „alle Orte, die sich auf dem Weg dorthin befinden“, wolle man laut BZ anschließen.