Vulcan-Geschäftsführer Thorsten Weimann erklärt, wie die Messungen ablaufen werden: Die Anzahl der sogenannten Vibrationsfahrzeuge werde zwischen drei und fünf liegen, so Weimann. Natürlich müssten diese Fahrzeuge auch entsprechend abgesichert sein. Das heißt, es befinden sich davor und dahinter noch Sicherungsfahrzeuge. Es sei also immer ein Trupp zwischen sieben und zehn Fahrzeugen, die sich auf einer Linie entlang bewegen. Und wann geht es los? Der genaue Tag steht noch nicht fest, aber Ende Februar oder Anfang März 2025 will die Karlsruher Firma mit den Messungen für ihr bislang wohl wichtigstes Projekt beginnen.
Weimann erläuterte dem SWR anschaulich, warum sogenannte 2D- und später auch 3D-Messungen nötig sind, um an das rund 160 Grad heiße Wasser in etwa 3.000 Metern Tiefe zu kommen. "Es ist ein bisschen so wie die Suche nach einem Kirschkern, der beim Backen in eine Schwarzwälderkirschtorte gefallen ist", sagt Geschäftsführer Weimann: "Wenn Sie jetzt versuchen, diesen Kirschkern zu finden, und Sie nehmen ein Messer und machen entsprechende "2D-Schnitte", ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen Kirschkern finden, relativ gering." Wenn man aber eine dreidimensionale Untersuchung per Rüttelfahrzeug davon mache, dann könne man sehr genau lokalisieren, wo der Kirschkern ist und ihn dann ganz gezielt rausholen, so der Geschäftsführer.
Bezogen auf die BASF und ihre Umgebung heißt das: Nach den 2D-Messungen Anfang 2025 sollen dann etwa ein Jahr später die 3D-Messungen folgen. Erst danach wird es eine Probebohrung nach dem heiß begehrten Wasser geben. Aber das auch nur, wenn die Messungen Erfolg versprechen, sagt Weimann: "Wo gebohrt wird, kann ich noch nicht sagen. Wir brauchen nach den Messungen sicherlich noch bis 2027, bis die Bauarbeiten beginnen können. Vorher müssen wir natürlich einen entsprechende Standort gefunden haben und alle Genehmigungen dafür eingeholt haben."
Um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren, seien Info-Veranstaltungen rund um das BASF-Werk in Ludwigshafen geplant. Termine gebe es noch nicht. Thorsten Weimann rechnet mit kritischen Fragen der Nachbarschaft, die eventuell Angst vor Rissen in ihren Häusern oder Straßen hat. "Ich rechne auf jeden Fall mit Fragen, weil viele Bürger wissen nicht genau, was ist Geothermie und was kommt auf sie zu. Und deswegen lade ich auch wirklich die Bürger sehr herzlich zu den Bürgerinformationen ein. Kommen Sie und stellen Sie die kritischen Fragen, damit wir Ihnen Informationen an die Hand geben können und Sie sich ein Bild machen können." Das sei einer der wichtigsten Schritte, um Ängste abzubauen: "Wissen zu vermitteln, Informationen zu geben und transparent zu sein", sagte der Vulcan-Geschäftsführer dem SWR.
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