Geothermieprojekt in Oberbayern startet Bodenuntersuchungen

23.10.2009 | Projekte, Erkundung & Analyse, Anlagentechnik | Enerchange

Die oberbayerische Gemeinde Kirchweidach nahe der österreichischen Grenze befasst sich seit fast drei Jahren mit dem Vorhaben der Geoenergie Bayern GmbH, ein Geothermiekraftwerk im Gemeindegebiet entstehen zu lassen. Über diese schon durchaus konkrete Vision wurde nun die Öffentlichkeit in einem Informationsabend unterrichtet.

Ein Konvoi von Vibrationsfahrzeugen wird noch in diesem Jahr die Erkundung des Untergrundes in Kirchweidach durchführen.
„Die Firma Geoenergie Bayern beabsichtigt im Aufsuchungsfeld Kirchweidach die Errichtung eines Geothermiekraftwerks zur Wärme- und Stromproduktion“, sagte Bernhard Gubo, Geschäftsführer der Geoenergie Bayern, Regensburg. Für den ausgewählten Standort, etwa 1,3 Kilometer nördlich des Ortskerns, sei derzeit die Änderung des Bebauungsplans im Gange. Die Fläche solle als Sondergebiet „Erneuerbare Energien“ ausgewiesen werden. Der Gemeinderat habe im Vorfeld bereits alle Schritte dafür in Gang gesetzt, sagte Gubo. Dieser Standort zeichne sich zum einen durch eine zweckmäßige Entfernung zur Ortsbebauung für den Aufbau eines späteren Nahwärmenetzes, als auch durch die geologische Eignung als Bohrplatz und Kraftwerkstandort aus.

„Das Ziel von Geoenergie Bayern ist es, im so genannten Malm-Horizont in 3.300 bis 3.800 Metern unter der Erdoberfläche, etwa 135 Grad Celsius heißes Wasser in wirtschaftlich ergiebigen Mengen zu erschließen“, unterstrich der Geschäftsführer. Zur Erkundung des Untergrundes soll noch in diesem Jahr eine 3D-Seismik-Kampagne durchgeführt werden. Diese seismischen Untersuchungen werden von einem Konvoi von Vibrationsfahrzeugen auf einer Fläche von rund 47 Quadratkilometern in Angriff genommen. Aufbauend auf den daraus gewonnen Untersuchungsergebnissen und der gewählten Kraftwerksvariante sollen zwei bis vier Bohrungen abgeteuft werden.

Das mögliche Kraftwerk solle als äußere Gestaltung einem landwirtschaftlichen Gebäude ähneln. Unter Voraussetzung positiver Ergebnisse aus den Untersuchungen, könnte für Ende 2013 oder Anfang 2014 mit der Stromproduktion begonnen werden.

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