Karlsfeld und MAN planen gemeinsames Geothermieprojekt

01.02.2024 | Projekte | Rachel McRae
MAN Headquarter Munich

Gemeinsam mit dem Bus- und Lastwagenhersteller MAN Truck & Bus SE plant die Gemeinde Karlsfeld ein Geothermieprojekt, wobei heißes Tiefenwasser aus rund 2000 Metern Tiefe gefördert werden soll. Ziel ist es den industriellen Wärmebedarf sowie die Versorgung der Gemeinde auf nachhaltige Geothermie umzustellen.

Wie während der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag besprochen wurde, plant die Gemeinde Karlsfeld und die MAN Truck & Bus SE ein gemeinsames Geothermieprojekt. Heißes Thermalwasser aus etwa 2000 Metern Tiefe soll neben Fabrikhallen und Konzern-Büros auch Teile der Gemeinde Karlsfeld mit nachhaltiger geothermischer Wärme versorgen.

Pläne für die Nutzung geothermischer Energie habe es in der Gemeinde bereits vor rund 20 Jahren gegeben, allerdings habe damals das hohe finanzielle Risiko der Probebohrung zum Stillstand des Projekts geführt. Anstelle von Geothermie sei die Entscheidung zum damaligen Zeitpunkt auf ein holzbefeuertes Blockheizkraftwerk mit 30 Gigawattstunden und ein bis heute 15 Kilometer langes Fernwärmenetz gefallen. Aktuell sind etwa 30 Prozent der Gemeinde an das Fernwärmenetz angeschlossen, darunter auch öffentliche Gebäude und Schulen.    

Mit der MAN hofft die Gemeinde nun einen guten Partner für ihr Vorhaben gefunden zu haben. „Ich könnte mir MAN gut als Partner vorstellen“, so Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) in der Sitzung. Ziel sei es den Wärmebedarf von bis zu 50 Gigawattstunden der aktuell mit Gas beheizten Werkhallen und Büros künftig mit geothermischer Wärme abzudecken, erklärt Benedikt Nesselhauf, Referent Public Affairs & Reputation. Nach einer Berichterstattung des Merkurs, liegen die Bergrechte für das Aufsuchungsfeld „Karlsfeld-Ost“ exklusiv bei der MTU.

Sofern bis Herbst alle Genehmigungen eingeholt werden, könne bereits im nächsten Jahr mit den Bohrarbeiten begonnen werden, so Geothermie-Fachmann Christian Nolte. Damit ließe sich das Karlsfelder Fernwärmenetz im Sommer 2026 mit der Geothermie verbinden. Insgesamt stimmten die Gemeinderäte positiv bezüglich des gemeinsamen Vorhabens. Bevor weitere Schritte unternommen werden, müsse allerdings zunächst technische Fragestellungen geklärt und ein Betreibermodell erarbeitet werden, erklärte Martin Eberle, Leiter der Gemeindewerke.  

Quelle:

Merkur