Kritik an mangelndem Tempo für die Geothermie im Aargau

09.04.2021 | Internationale Projekte, Politik | Karin Jehle

Der Schweizer Kanton Aargau wäre geologisch gut geeignet für die Nutzung der tiefen Geothermie. Dass es nicht vorangeht, bemängeln nun auch bürgerliche Parteien.

Wie der Schweizer Radiosender SRF berichtet, planen die großen Stromfirmen im Aargau immer noch keine Projekte für geothermische Kraftwerke. Dabei sei die Region sehr gut geeignet, wie zahlreiche Thermalquellen bewiesen. Kritik am mangelnden Tempo kommt nun wohl auch von bürgerlicher Seite.

Aargauer Stromkonzerne haben keine aktuellen Geothermieprojekte im Portfolio

Da wäre zunächst mal der Stromkonzern Axpo, einer der größten Stromkonzerne in der Schweiz, an dem der Kanton Aargau – direkt und indirekt – ein Drittel besitzt. Aktuell verfolge der Konzern kein geothermisches Projekt in der Schweiz, weil er die Realisierbarkeit als äußerst schwierig beurteile.

Nicht anders sieht es beim Energiedienstleistungsunternehmen AEW Energie AG aus. Dieses ist sogar zu 100 Prozent im Eigentum des Kantons Aargau. Der CEO Dr. Hubert Zimmermann spricht im Radiobeitrag von „Forschungsstadium“ und dass man im Moment kein konkretes Projekt am Start habe, bei „neuen Erkenntnissen“ jedoch weitersehen werde.

In beiden Unternehmen sehe man die technischen Probleme der geothermischen Stromerzeugung noch als zu groß an, ebenso die finanziellen Risiken, fasst der Moderator die Position der Konzerne zusammen.

Kritik von ungewohnter Seite

Kritik am Gebaren der Stromkonzerne kommt üblicherweise von ökologisch ausgerichteten Parteien oder Gruppierungen. Im Radiobeitrag bemängelt dagegen Nationalrat Matthias Jauslin von der Schweizer FDP das fehlende Engagement. „Wenn die großen Player sich zurückhalten, passiert natürlich nichts“, sagt er. Mit dem Verein geothermische Kraftwerke Aargau hat er nun einen Vorstoß im Großen Rat gemacht.

„Warum machen die staatlichen Stromproduzenten nicht vorwärts bei den geothermischen Kraftwerken?“ heißt es in der Anfrage an die Aargauer Regierung. Eine Reaktion lässt bislang noch auf sich warten…

Quelle:

SRF

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